Das ist ja schön für das Kind. Dann braucht ihr nur noch die Adresse und die Telefonnummer.
Es ist nur weit weg, dass ist schade. Und wie sieht's denn aus mit der Sprache? Lernt ihr die gemeinsam mit dem Kind. Das wäre natürlich das Beste für das Kind. Und es könnte ihm so manches Einsamkeitsgefühl ersparen.
Zitat von MausIch wäre viel lieber im H- Land aufgewachsen. Vieleicht bei Pflegeeltern.
Ja - aber hättest Du dann die Chance gehabt Deine leiblichen Eltern kennenzulernen bzw. erfahren, wer sie sind?
Zitat von MausUnd wie sieht's denn aus mit der Sprache? Lernt ihr die gemeinsam mit dem Kind. Das wäre natürlich das Beste für das Kind. Und es könnte ihm so manches Einsamkeitsgefühl ersparen.
Das find ich ne klasse Sache!! Wenn das Kind direkt mit seiner Muttersprache aufwächst. Macht Ihr das @glücklicher Mann?
2-sprachig aufziehen macht nur Sinn wenn mindestens einer der beiden Eltern die Sprache als Muttersprache beherrscht. Die Adoptiveltern könnten die Sprache etwas lernen, um bei einem Besuch in dem Heimatland des Kindes sich besser verständigen zu können. Es wär auch schön für das Kind, wenn es merkt, dass seine Eltern sich für das Herkunftssprache interessieren.
Wie meinst du das genau? "dieser unsägliche Streit.." Ich finde man darf doch über etwas streiten, diskutieren, protestieren, und einfach reden.
@ Flipper:
Ich finde man sollte dass Kind schon 2-sprachig auwachsen lassen. Das hat es mehr als verdient. Oder wieso denn nicht? Ich versteh das nicht so? Man sollte als Eltern ja auf das Kind eingehen und Bildung ist ein Recht auch für Adoptivkinder. Oder denkst du das der ganze Adoptionsprozess genug war. Adoptionen sind kompliziert. Und man sollte es dem Kind recht machen, insbesondere bei der Herkunftsuche. Und dazu gehört, dass das Kind auch die Landessprache kann. Wie blöd wird es sonst angeschaut? Man ist ja sonst wieder der "arme, unmündige, unselbständige Adoptierte" der immer auf die "Anderen" angewiesen ist! Genau wegen dem, wenn man nicht einmal die Wörter gesagt bekommt ( die einfachsten..), wird man zum abhängigen Adoptierten heranwachsen. Ich finde das eine weitere Zumutung, eine weitere Fessel an der langen Leine.
Zitat Russische Behörden betrachten die Kinder, die ins Ausland gegeben werden, als russische Kinder.
Das habe auch schon gehört, bzw gelesen. Bonnie, hast Du da einen Link? Würde mich interessieren.
Maus, wenn die Adoptiveltern die Sprache selbst nicht können, können sie sie dem Kind ja nicht vermitteln. Ich finde es dann aber gut, wenn man sich bemüht die Sprache zu erlernen um seinem Kind damit helfen zu können. Das meinten Flipper und glücklicher Mann auch.
Zitat Wir werden das aber sehr, sehr, sehr bald wissen...
Glücklicher Mann, ich freue mich für Euch Drei!!! Wäre schön, wenn Du uns weiterhin ein wenig teilhaben lassen würdest. Vielleicht in einem eigenen Thread? Wann gehts denn los?
Hi Maus, nur kurz zum zweisprachigen Aufwachsen zuhause. Rein technisch ist das wahrscheinlich fast nicht moeglich, wenn zum Zeitunkt des Einzuges des Kindes nicht wenigstens ein Elternteil die erste Sprache des Kindes spricht.
Man kann sicher vieles zur Spracherhaltung bei aelteren Kindern tun, z.B. Sprachtreffen, privater eins-zu-eins Sprachkurs, evtl. Menschen im Umfeld, die die Sprache sprechen..... Bei einem Kind, das die Sprache noch nicht spricht, ist dies eine viel schwierigere Aufgabe.
Hi Gluecklicher Mann, Kinder, die von Anfang an zweisprachig aufwachsen, brauchen teilweise laenger, bis sie anfangen zu sprechen, bzw. es kann einige Zeit dauern, bis sie in ihrer Sprachentwicklung mit gleichaltrigen Kindern - in beiden Sprachen - verglichen werden koennen. Oft der Grund, weshalb es von aussen grossen Druck gibt, mit der zweisprachigen Erziehung aufzuhoeren. Wenn die Kinder aber anfangen zu sprechen, holen sie in der Regel rasch auf.
Ich will damit sagen, bitte geratet nicht in Panik, wenn die Sprachentwicklung des kleinen anfaenglich anderen gleichaltrigen Kindern hinterherzuhinken scheint. Wie Du beschreibst, hoert der Kleine ja bisher nur russisch, auch wenn er noch nicht angefangen hat zu sprechen, wird es eine Riesenumstellung fuer ihn werden. Er wird aber - vielleicht - nur ein bisschen Zeit brauchen. Kann aber auch sein, dass er - durch die direkte Zuwendung durch Euch - ganz schnell anfaengt, Deutsch zu sprechen.
Persoenlich koennte ich mir nicht vorstellen, meine erste Sprache zu verlieren. Wie Maus das beschreibt, macht es sicher eine spaetere Suche, aber auch Kontakte zur ersten Familie, viel schwieriger. Andererseits ist es natuerlich nicht einfach, vielleicht auch nicht realistisch, ein adoptiertes Kleinkind zweisprachig zu erziehen. Russisch ist ja nicht gerade eine obskure Sprache, die er vielleicht auch im Vorschulalter schon spielerisch anfangen kann zu lernen und darauf dann im Schulater weiter aufbauen kann. Kann aber natuerlich auch sein, dass er gar kein Interesse daran haben wird, die erste Sprache zu lernen, oder aufrecht zu erhalten, was er vielleicht als kleines Kind spielerisch lernt.
Wenn die Zweisprachigkeit nicht in der Familie gelebt werden kann, koennte ich mir auch vorstellen, dass andere "sprachliche Massnahmen", die von Anfang an ergriffen werden, die Kind-Eltern Bindung stoerend beeinflussen koennten.
Nur so ein paar Gedanken, da mir das Thema, wenn auch nicht direkt im Zusammenhang mit Adoption, am Herzen liegt.
Ich meinte auch nicht, dass es einfach ist. Aber ich meine, dass man für sein Adoptivkind auch weniger angenehme Aufgaben erledigt. Das ist doch selbstverständlich, in der heutigen Zeit doch sowieso.
man sollte sich halt zum Beispiel unter Russen aufhalten. Dann hört man die Sprache ja genug. Und sonst muss man halt immer wieder in das Herkunftsland reisen. Das ist nun mal so. Und man will seinem Adoptivkind ja nicht unnötig die Suche oder das Leben schwer machen. Das sind so meine Gedanken dazu.
ich verstehe deine Gedanken hinsichtlich der Sprachvermittlung. Zweisprachiges Erziehen ist aber keine Spielwiese. Ich beschäftige beruflich mit dem Thema und weiß daher, dass ein kleines Kind Sprache nicht der Sprache wegen lernt, sondern nur als zielgerichtetes Kommunikationsmittel. Ich kenne zum Beispiel zwei russische Adoptivkinder, die beide (unabhängig voneinander) im Alter von zwei Jahren nach Deutschland kamen. Sie verstanden also die russische Sprache, konnten auch erste einfache Sachen sagen. Beide Kinder haben sehr schnell Deutsch gelernt und Russisch nicht mehr gesprochen, da es für sie keine Funktion hatte. Beide Eltern (sie kannten sich nicht) haben Menschen nach Hause eingeladen, die gut Russisch sprechen konnten, damit die Sprache lebendig bleibt. Beide Kinder haben sich geweigert diese Sprache zu sprechen, ein Kind sagte wörtlich: Die Sprache habe ich mal gesprochen, das brauche ich aber jetzt nicht. Ein anderes Kind hat die ersten drei Jahre in Großbritannien gelebt und wurde zweisprachig erzogen (Vater Deutscher, Mutter Engländerin). Dann sind sie nach Deutschland gezogen. Das Kind konnte auch nicht viel besser Englisch später in der Schule als die Mitschüler, lediglich die Aussprache war besser. Das Kind würde eine zweisprachige Erziehung in dem konkreten Fall hier, wo keiner der Eltern die Sprache eigentlich kann, also nicht annehmen. Daher muss man sich darüber keine Gedanken machen. Dass das Kind später mit den Eltern zusammen die Sprache lernt, wenn es das will, halte ich für eine gute Idee, aber das Kind sollte es wollen! Gruß englandfan
Die Zweisprachigkeit funktioniert nur dann, wenn ein mindestens ein Elternteil diese weitere/zweite Sprache selbst perfekt- also muttersprachlich- spricht und sie für den Alltag des Kindes relevant ist (in der Familie, Kindergarten/Schule...). Und selbst dann, kann es sein, dass das Kind die Mehsprachigkeit von sich aus ablehnt.
Was man überlegen könnte wäre vielleicht noch ein mehrsprachiger Kindergarten/Schule (in diesem Fall: bilinguale deutsch-russisch), das ist zwar dann anders als die Sprache als Muttersprache zu erlernen, erleichtert aber vielleicht die spätere Auseinandersetzung mit Sprache und Herkunft.
Das sehe ich bei Freunden von mir, die im Norden aufgewachsen sind: ihre Eltern sind Deutsche und sprechen auch nur Deutsch, die Kinder aber haben einen deutsch-dänischen Kindergarten und später auch eine bilinguale Schule besucht und sprechen Dänisch heute auf einem sehr guten Niveau. Eine von Beiden hat heute auch viel beruflich mit Dänemark zu tun. Allerdings hatte dieser Fall nichts mit Adoption zu tun.
Ich denke eine Sprache ,,beibringen" funktioniert in dem Sinne auch nicht. Man muss das Kind viell. einfach immer wieder spielerisch damit konfrontieren, ins Herkunftsland reisen, viell. mal russische Spiele machen und ein bisschen russische Kultur im Eigenheim einführen (russisch kochen etc...). Vereine bzw. gemischte Kindergärten finde ich auch eine gute Idee. Allerdings darf es nicht verkrampft rüberkommen, die Eltern sollten auch selber Spaß dran haben und fest davon überzeugt sein, sonst hat das Kind evtl. auch keine Freude dran. Denn in so jungem Alter begreifen die Kinder ja nicht ,,warum" es so gemacht wird und schauen sich einfach nur alles von den Eltern ab. So auch eine positive oder negative Einstellung zur Sprache und Kultur. Das Kind wird mit Sicherheit in den ersten Jahren nicht zweisprachig sprechen, aber es wird mit seinem Herkunftsland immer mal wieder konfrontiert und lernt die Sprache dann eines Tages sogar freiwillig, selbst wenn es noch nicht wissen sollte das es adoptiert wurde.
Was die Sprachverzögerung angeht: Meine Tochter ist nun 2 Jahre alt und spricht so gut wie noch kein Wort, trotz nur einer Sprache. Ein Kind das durch eine ,,Doppelsprache" Probleme hat ist daher eher nachvollziehbar und eigentlich fast normal. Würde ich meiner Tochter jetzt noch eine 2. Sprache beibringen wollen, wer weiß wann sie dann sprechen würde, mit 4? Man muss auch drauf achten das es einem Kind nicht zu schwer gemacht wird, es sollte sich gut in die Gesellschaft integrieren können.
das mexikanische Kind meiner Kollegin bekam eine Muttersprache sprechende Kinderfrau. Das Ergebnis war, dass das Kind darauf panisch reagierte, weil es vermutlich dachte, es müsse zurück aus Deutschland oder sich an unangenehme Situationen erinnerte.
Nun hat es eine deutsche Nanny, und es läuft prima.
Ja es ist kompliziert aber ich sagte ja schon mal, wenn man sein Kind liebt und ernst nimmt, dann kann man auch gemeinsam eine Sprache lernen.
Und später kann das ja für alle nur ein Gewinn sein. Aber eben mit Auslandsadoption wird es nur komplizierter. Aber wenn man im Sinne und Recht der Herkunft handelt, dann wird einem das nur logisch erscheinen, dass man die Sprache nicht verschwinden lässt.
Wichtig ist doch zunächst mal, dass wir bei unserer Diskussion klar unterscheiden zwischen:
- zweisprachige Erziehung - das Erlernen einer weiteren Sprache
Das sind nun mal 2 völlig unterschiedliche Sachen. Das frühe Heranführen und Wecken des Interesses für ein Land und eine Sprache halte ich für eine gute Sache. Die Kinder geben dann sowieso das Tempo vor (Erlernen einer weiteren Sprache). Eine zweisprachige Erziehung halte ich, wenn die Eltern die Sprache nicht 100% beherrschen, eher für schädlich.
Warum schädlich, ich glaube das Trauma des weggegeben worden seins ist doch viel schädlicher.
Ja sorry, aber wenn die Eltern die Sprache nicht 100% beherschen, ist das unser Problem? Es geht doch genau wieder um das Thema, wie viel bin ich bereit für mein Kind zu tun. DIE Eltern wollten ja unbedingt eine Auslandsadoption durchführen und dazu gehört halt auch das man offen ist für fremde Sprachen. Man kann dem Kind doch nicht die Möglichkeit nehmen, sich später in seinem H-Land zu verständigen können. Das fände ich dann, auch wenn es hart tönt, widersprüchlich. Genauso kann man sich nicht (mehr) erlauben als Eltern, über Ausländer zu schimpfen! Man gibt sich ja selbst mit ausländischem Blut ab. Nur so als Beispiel.
@Maus wie bringt man dann einem Kind 2 Sprachen bei wenn es nicht mal eine beherrscht, so wie meine Tochter? Man muss immer auch auf den Entwicklungsstand des Kindes Rücksicht nehmen, sonst fühlt sich ein Kind schnell unter Druck gesetzt, und Kinder die man unter Druck setzt werden erst recht unglücklich, egal ob adoptiert oder nicht. Einem Kind die Herkunft nahe bringen geht auch ohne das die Eltern die Sprache können, zumindest kann man es später immernoch lernen. Ich liebe meine Tochter auch über alles, deswegen stecke ich sie aber nicht in sonstwelche Vereine oder Therapien nur damit sie schneller sprechen lernt, denn es würde speziell meine Tochter überfordern. Bei Adoptierten ist es nicht anders, sie können auch schnell überfordert werden, GERADE wegen dem Trauma der Weggabe von der Mutter. Ich denke Eltern handeln mit Liebe wenn sie das Kind in der Entwicklung fördern aber nicht überfordern, und einem Kleinkind 2 Sprachen beibringen kann zwar bei einigen funktionieren, kann aber auch nach hinten losgehen. Meiner Tochter würde ich damit zb. keinen Gefallen tun, für sie wäre es schädlich! Nur mal ums aus dieser Sicht zu betrachten, es bringt nehmlich nichts dafür zu plädieren das alle Auslandsadoptierten mit 2 Sprachen aufwachsen sollen, wenn es Kinder gibt denen sowas sogar massiv schadet. Viell. wäre es bei dir damals anders gewesen, kann ja gut möglich sein. Aber man kann nicht generell sagen das es für alle gut so ist.