zweisprachige Erziehung ist so gut wie einfach nicht moeglich, wenn nicht wenigstens ein Elternteil die entsprechende Sprache so gut wie auf muttersprachlichem Niveau beherrscht. Und das lernt man nicht mal so eben nebenbei. Hat mehr damit zu tun, dass es halt nicht geht, als damit, dass man nicht will.
Und dann natuerlich die oben bereits geschriebenen Kommentare, dass Zweisprachigkeit nicht immer im Sinne des Kindes ist, das Kind schlicht nicht will.... Wie oben auch schon erwaehnt, kann die erste Sprache, im Zusammenhang mit Adoption, auch Aengste hochbringen.
Als Erwachsene/r sieht man das alles dann vielleicht anders, so nach dem Motto, warum habt ihr mich nicht "gezwungen" beide Sprachen zu sprechen - kommt so in bilingualen leiblichen Familien vor.
Bindung ist ein wichtiges Thema, das man durch verkrampfte Spracherziehiehung sicher negativ beeinflussen koennte, was ja auch nicht Sinn der Sache sein kann.
Dass man natuerlich nicht auf Auslaender schimpft, eigentlich egal ob man adoptiert oder nicht, hat fuer mich mit Menschlichkeit zu tun. Dass man keine derartigen Inklinationen hat, wenn man aus dem Ausland adotiert, versteht sich fuer mich von selbst. Wenn dem aber in der Realitaet nicht so ist, so ist das ein wichtiger Punkt, den man dann nicht oft genug wiederholen kann. Ich hoffe aber, dass der ganze Prozess, wobei ich nicht weiss, wie dieser bei Auslandsadoptionen aussieht, heutzutage entsprechend gruendlich ist, dass er derartige Tendenzen aufdecken wuerde.
Ich finde gut, dass Du Dich hier so intensiv einbringst, was sicher nicht immer einfach ist fuer Dich, wenn z.B. Gefuehle hochkochen - vielleicht sind diese aber auch immer prasent..... Kann man es richtig machen, wenn es um die Erziehung eines Kindes geht? Vielleicht nicht immer - und wahrscheinlich gibt es immer Momente, wo man rueckblickend anders gehandelt haette. Man kann aber sein Bestes geben, das hat auch damit zu tun, mit dem Kind zu wachsen, sich mit dem Kind zu entwickeln und offen und lernbereit zu sein. Auch harsche Aussagen koennen vielleicht eine Message in sich bergen, die einen doch irgendwie weiterbringt, wenn man die Schichten wegschaelt, die einen nicht betreffen. Und Adoption ist halt eine besondere Verantwortung.
Ist dein Kind denn von Ausländer adoptiert worden??? Wenn nicht dann wissen wir ja gar nicht, ob nur eine Sprache nicht schädlich gewesen wäre.
@ Carla:
Das Problem ist ja bei Auslandsadoptionen unter anderem, dass die Gesetze hinterher hinken... Es ist mir klar, dass eine Sprache zu erlernen nicht einfach ist, aber wenn Eltern unbedingt aus dem Ausland adoptieren müssen, dann finde ich, dann sollen sie auch ihren "Preis" bezahlen. Es klingt hart, aber für mich war es auch nicht einfach ins Heim zu gehen und dann wieder weg zu müssen in die Schweiz! Manchmal habe ich das Gefühl, die Paare denken es wäre ja nicht soo hart gewesen für mich. Und das stresst es nervt! Mein Vater hätte mich viel lieber behalten! Und dann kamen diese s****** Ausländer-Behörden. Und die Richter sind alles Egoisten. Und Regierung antisozial. Lässt lieber mich und meine Eltern leiden ein Leben lang. Diese falsche Bande von Vermittlungstelle. Und die schweizerische Fachstelle Schweiz... Puhh die verharmlosen alles. Sie verlangen Geld für die Suche. Die Frau sagte am Telefon: " Ich mache schliesslich auch meinen Job. Wir brauchen auch unseren Lohn." und ich dachte: " Die hat sie wohl nicht mehr alle, so unverschämt, das zu denken! Ich kann ja am wenigsten was dafür, dass ich adoptiert bin. Scheiss auf diesen Job. Es gibt ja noch andere Möglichkeiten wie man zu Geld kommt. Ich bin doch nicht wohlhabend." Mir kam es einfach so vor als wollte sie sich rechtfertigen und provoziert mich dabei. Nein mit denen steh ich auf Kriegsfuss.
Ich denke es kommt gar nicht darauf an, dass das Kind unbedingt Zweisprachig aufwächst. Ich finde es dennoch wichtig, dass die Eltern die Herkunftssprache erlernen um ihrem Kind später behilflich zu sein. Was man zur Not aber auch mit Hilfe eines guten Übersetzers tun kann. Maus kritisiert ja eben, dass ihr nicht geholfen wird.
Loomi, mein Kleiner hat auch erst spät sprechen gelernt (leichte Form von Autismus) und hatte ich Angst, dass der Englischunterricht in der ersten Klasse ihn überfordern würde. Doch das Gegenteil war der Fall.
Aja vermutlich schimpft diese Peron auch noch über Ausländer, und dabei ist ihr Job genau das, nämlich Ausländer zu vermitteln und Auslandsadoptionen gutzuheissen.
Man vergisst anscheinend schnell, das man es ja mit Ausländern zu tun hat. Aber ich dachte auch schon, wir leben hier im Überfluss und dann holen die "reichen" Schweizer auch noch die Kinder. Es tut mir sehr weh, das liebste wurde weggebracht, ich war doch das kleine Baby, das sie liebten und darauf stolz waren... :
Ich wollte mich als Kind umbringen. Da rannte ich sogar vor anderen Klassenkameraden und Freunden vor Autos. Ich wollte das das aufhört, dieses Gefühl der Fremdheit, dieses Minderwertigkeitsgefühl. Dieses Adoptionsgefühl.
Und heute dachte ich auch schon, verreise Schweizer, du weisst nichts von meinem Leid wie könnt ihr verlangen, dass ich für dieses Land bin. Und andererseits, habe ich eine Wut und teilweise ein Unverständnis auf, für andere Ausländer die nicht adoptiert sind. Ich frage mich sind die noch mehr wert als ich, dass die die Sprache und ihre Namen "behalten durften". Ich fühle mich echt benachteiligt, nicht geliebt nur ausgenutzt von diesem Staat und seinen Gesetzen.
ich rede nicht vom späteren erlernen sondern vom gleichzeitigen Erwerb beider Sprachen. @Maus: meine Tochter wurde nicht adoptiert, aber sie hat Entwicklungsprobleme und man kann mit ihr sprechen wie man will, sie spricht einfach nicht! Und wenn sie angenommen adoptiert worden wäre, und würde noch mit einer 2. Sprache ,,belastet" werden, dann würde sie womöglich so unsicher werden, das sie vielleicht dann erst mit 4 oder 5 Jahren mit sprechen beginnen würde. Für ein Kind viel zu spät. Ich vermute langsam auch das sie eine Art Autismus haben könnte, weiß es aber nicht genau, ich fange erstmal an nach den wahrscheinlichsten Ursachen zu forschen. Ich wäre schon froh wenn sie 1 Sprache beherrschen würde! Alles was neu ist oder was anstrengend ist, ist für meine Tochter eine Zumutung und endet mit Gebrüll, Panik und einem Entwicklungsstop für mehrer Monate weil sie Angst hat.
das ist schon hart, wenn die Vermittlungsstelle jetzt von Dir fuer Informationen kassieren will. Wurden Dir denn so gut wie gar keine Infos durch Deine Ado-Eltern weitergegeben, bzw. haben Sie auch keine gehabt? Lief die Ado ueber eine private Vermittlungsstelle, die heute noch aktiv ist? Bedeutete das, dass Deine Ado-Eltern nicht in das Land Deiner Herkunft reisten? Haettest Du denn bei Deinem leiblichen Vater aufwachsen koennen? Hoerte sich in Deinem letzten Posting so an... Fragen ueber Fragen, sorry. Macht nichts, wenn Du nicht antworten moechtest.
Ob's den anderen Auslaendern besser geht, ob sie's besser haben.... Sie wuerden wahrscheinlich sagen, dass regelmaessig um Visas zu bangen auch nicht das Gelbe vom Ei ist... Sorry, sollte nicht flapsig klingen. Und natuerlich sind Sie - ausser im Fall von Asylanten - vermutlich freiwillig im Land.
Die Überschrift heißt schlicht "Auslandsadoption" und das inkludiert doch wohl auch alle Aspekte, oder nicht?
Ich finde es sehr gut, dass "Maus" es inzwischen geschafft hat, noch einmal über die Details ihrer Enttäuschung und Wut zu sprechen. Wie sonst, als durch unser Verständnis, können wir ihr helfen? Sind es nicht genau diese Gedanken und Gefühle, die anderen Ado-Eltern von Auslandsadoptierten helfen können, manche Fehler nicht zu machen?
Man kann sicher nicht von jedem erwarten, dass er/sie sich mit allen Facetten der Kindsforderungen vertraut gemacht hat. Wie ausreichend eine Vorbereitung ist, hängt sehr von der vermittelnden Organisation ab. Jeder, der sich mit diesem Thema befasst weiß, dass es hier einige schwarze Schafe gibt.
Wie schlimm die Stimmung gegenüber Ausländern in der Schweiz ist, dürfte spätestens seit der letztjährigen Volksabstimmung auch "Ausländern" klar sein. Wenn man dann die Reaktionen auf Künstler-Aktionen wie Ausländer markieren, sammeln, ausschaffen liest, wird vielelicht klar, warum sich "Maus" in ihrer neuen Zwangsheimat nicht wohl fühlt.
Zitat von mausi51 Wie schlimm die Stimmung gegenüber Ausländern in der Schweiz ist, dürfte spätestens seit der letztjährigen Volksabstimmung auch "Ausländern" klar sein.
Hier gehts aber um kriminelle Personen, nicht um Ausländer allgemein. Und hier ist nicht nur die Schweiz aufm Schirm. Begeh mal als Einwanderer in Australien eine Straftat.
Auch in Deutschland wurden kriminelle Ausländer schon ausgewiesen.
Schade dass du gehst glücklicher Mann! Ich habe mich schon auf deine Berichte gefreut! Allerdings kann ich deine Entscheidung verstehen, ich denke jetzt wo euer Sohn (bald) bei euch ist, tut es euch bestimmt gut auch positives zum Thema zu hören und nicht immer nur die dunklen Seiten vor Augen gehalten zu bekommen! Ich wünsch euch und eurem Sohn alles Gute!
Zitat von Mariposa Allerdings kann ich deine Entscheidung verstehen, ich denke jetzt wo euer Sohn (bald) bei euch ist, tut es euch bestimmt gut auch positives zum Thema zu hören und nicht immer nur die dunklen Seiten vor Augen gehalten zu bekommen!
Willst Du damit sagen, dass z. B. Englandfan oder Kimba oder ....... (es gibt noch viel mehr hier!) nichts Positives berichten?
Ich finde, dass gerade in letzter zeit sehr viele User dazu kamen, die Adoption eher modern und aufgeschlossen betrachten und die offenbar durchaus erfolgreich mit ihrer Denkart sind.
Aber es ist halt immer die persönliche Betrachtungsweise, die da mitspielt. Es gibt aber kein einziges mir bekanntes Ado-Forum, wo der Weichspüler am Eingang steht.
Ich denke auch nicht, dass hier irgendjemand auf "Weichspüler" aus ist. Ich finde aber, dass man sich hier als Ado-Bewerber schon teilweise sehr viele Vorwürfe anhören muss, die oft eben nur aus der Sicht einzelner Adoptionsopfer entstehen! Ist ja auch völlig richtig und gut auf diese dunkle Seite der Medaille auch immer wieder hinzuweisen. Aber ich finde dass da oftmals -was ich bisher in meiner kurzen Zeit hier gelesen habe- zu sehr verallgemeinert wird! Der glückliche Mann hat ja geschrieben, dass er sich mit seiner Freude und seinem Optimismus bezgl der Ado hier fehl am Platz vorkommt und das kann ich eben aus den oben genannten Gründen gut verstehen!
Gut, teilweise mag das ja stimmen. Aber schau mal, der Glüchlicher_Mann kann ja nicht russisch. Und wie will man später die Suche angehen??? Wenn man die Sprache nicht kann ist das für das Kind ein enormer Nachteil und kostet wieder viel Geld. Und gut wenn der Mann bereit ist soviel zu investieren. Aber toll finde ich das nicht. Aber eben er hat es ja vorher gewusst.
Aber der glückliche Mann hat ja gesagt, er würde -wenn sein Sohn Interesse hat- später mit ihm zusammen russisch lernen! Das ist doch super und zeigt dich dem Kind dass die Eltern Interesse an der Herkunft haben und das Kind unterstützen oder siehst du das anders Maus?
Ja, aber warum später und nicht schon bevor das Kind da ist. Wenn man es doch vorher bewusst ausgewählt hat, das Land meine ich. Sorry, aber man muss sich eben nicht gerade die Sprachen (Länder) auswählen, die am weitesten von Deutsch entfernt sind, finde ich. Oder wie kommt der Glückliche_Mann denn genau auf RUSSLAND? Weil, es in Deutschland viel weiger Kinder gibt, denke ich.