Zitat von bonnie warum sollten die, die ein wirklich gutes verhältnis zu ihren a-eltern haben und entsprechend stabiler sein werden, nicht gelassener damit umgehen, ich möchte fast sagen sich erlauben können, suche und kontakt alleine anzugehen. sie werden sich dem rückhalt der a-eltern sicher sein. spricht ja nichts dagegen, die familie später einzuweihen oder zu überraschen.
und eben die, die konsequenzen befürchten, verstoßen zu werden, a-eltern (die von anfang an wußten daß es erste eltern gibt) vor den kopf zu stoßen, diesen dadurch schlecht gehen könnte o.ä. .. da wird das verhältnis zu den a-eltern wackeln, fehlt es an vertrauen, irgendwoher muß die angst ja kommen.
ist doch ein schöner lichtblick, wenn sie wegen ihrer suche nichts befürchten brauchen, oder das gefühl los sind, etwas total verbotenes zu machen, den a-eltern fürchterliches anzutun, oder ausgeschlossen, enterbt oder weiß der kuckuck was werden, sich da vielleicht am nächsten tag schon mit dem persilkarton auf der straße sehen.
bonnie
Bonnie, damit hast Du es auf den Punkt gebracht! So meinte ich es.
Zitat von Schlumpfineich bin eine Adoptierte aus den 70ern und ich hatte und hab ehrlich gesagt immer noch Angst über meine Erlebnisse/Gefühle zu reden
Zitat von SchlumpfineAls ich Anfang 20 war, haben mir meine Adoptiveltern (liebevolle Familie) von der Adoption erzählt > zu spät?
Zitat von Schlumpfinemeine Adoptionsfamilie ist sehr lieb Aber den Kern in mir können sie wohl nicht heilen? ich getrau mir nicht mehr richtig, sie auf meine leiblichen Eltern an zu sprechen, darüber zu reden denn ich merke, daß sie doch abweisend darauf reagieren meine Adoptivmama erschrickt > Aus Sorge um mich? Oder weil sie Angst hat, ich könnte damit nicht klar kommen (wie früher) und sie nicht mehr als Mama ansehen?
Zitat von SchlumpfineIch weiß, daß man uns 3 große Geschwister mit Gewalt aus der leiblichen Familie genommen haben soll. Die Frau vom Jugendamt sagte damals, wegen schwerer Vernachlässigung. In meine Akte wollte ich zu dem Zeitpunkt nicht schauen.. . Hatte das Gefühl, es wäre dann für mich zu viel.
Zitat von Schlumpfineund ich hatte und hab ehrlich gesagt immer noch Angst über meine Erlebnisse/Gefühle zu reden daß mich plötzlich alles runter zieht, wieder hoch kommt obwohl ich noch nicht mal Beweise habe, was damals wirklich geschehen ist, wenn überhaupt
Hallo Schlumpfine,
die Hauptursache Deines Problems sind Deine eigenen Eltern. Da sie Dich erst mit über 20(!) aufgeklärt haben, kann man annehmen, dass sie selbst Deine Herkunft ablehnen. Wie willst Du dann von Dir erwarten, dass Du sie akzeptieren kannst?
Meiner Einschätzung nach wäre das heutige Problem durch eine liebevolle und erheblich frühere Aufklärung weitgehend vermeidbar gewesen. Dein Fall zeigt wieder einmal auf drastische Weise, dass es nicht ausreicht, Kinder einfach aus ungeeigneten Familien herauszunehmen und sie in soziale Sicherheit zu bringen. Es ist nicht genug, wenn man solchen geschädigten Kindern "nur" viel Liebe, ein warmes Nest, einen immer vollen Teller und eine gute Ausbildung gibt, aber über all dem ihre Herkunft ablehnt. Diese Herkunft ist ein sehr wichtiger Teil ihres Lebens, der nicht mit der Adoption auszulöschen ist, auch wenn sich viele Ado-Eltern, unterstützt von der Denkart der meisten Menschen inkl. der Fachwelt, genau das früher so gedacht haben.
Der Weg zu Deiner Seelenheilung kann nur zusammen mit Deinen Eltern gegangen werden. Wenn Du nicht dazu in der Lage bist, diesen Gang zu ihnen selbst zu gehen, dann würde auch ich Dir dringend zur fachlichen Unterstützung dabei raten. Wenn Du sie nicht wenigstens jetzt deinerseits ins Boot "zwingst", wird euer zukünftiges Verhältnis darunter ein Leben lang leiden.
Ich habe nie ein Familienaufstellen mitgemacht und kenne die Gefahren, die damit verbunden sind, nur aus fremden Berichten, aber in Deinem Fall würde ich zu diesem Zeitpunkt davon abraten. Du brauchst jetzt nicht Aufklärung über Adoptionsfolgen für Dich und Deine Familie, sondern eine Stütze bei der Verarbeitung dessen, was Du bereits weißt und erlebt hast!
Du schreibst selbst, dass es sein kann, dass deine Aufklärung zu spät kam. Warum denkst Du das? Weil Du z. B. hier darüber gelesen hast, dass das nicht OK ist? Erst wenn es Dir wirklich klar ist, dass das ein gravierender Fehler Deiner Eltern war, verlierst Du die Scheu, mit ihnen darüber zu reden. Genau das musst Du aber tun - alleine oder mit Unterstützung.
Mich nervt, dass viele hier nur das Schöne sehen wollen. Aber was man als Adoptierter alles verliert, nicht wissen darf etc., das ist sehr wichtig und man muss immer daran denken wenn man wirklich ein Kind adoptieren möchte!
Und immer dieses Streben nach Multikultimentalität. Niemand darf sich einfach so einen Namen für ein Kind aussuchen, wenn dieses bereits einen Namen hat.
Auf der anderen Seite, dieses Gleichmachen, dieses scheinbare Wir-sind-doch-alle-genau-gleich. Und die vermeintlichen gleichen Rechte. Was in Wirklichkeit ganz und gar nicht so ist.
Man hat immer diesen Sonderstatus. Irgenwie auch wenn es unausgesprochen bleibt. Wie die Affen im Zoo. Bin ich mir vorgekommen, im Nachhinein. Als mich die Adoptivverwandten genaustens musterten. Hallo?!? Lasst mich einfach in Ruhe. Ich bin es ja nicht wert, dass ich MEINE INFORMATIONEN BEKOMME OHNE GROSSEN AUFWAND!!!
Und das enttäuscht mich an den Menschen. Menschen betrügen einen. Menschen glauben, sie wissen es besser.
Mich nervt, dass viele hier nur das Schöne sehen wollen. Aber was man als Adoptierter alles verliert, nicht wissen darf etc., das ist sehr wichtig und man muss immer daran denken wenn man wirklich ein Kind adoptieren möchte!
Und immer dieses Streben nach Multikultimentalität. Niemand darf sich einfach so einen Namen für ein Kind aussuchen, wenn dieses bereits einen Namen hat.
Auf der anderen Seite, dieses Gleichmachen, dieses scheinbare Wir-sind-doch-alle-genau-gleich. Und die vermeintlichen gleichen Rechte. Was in Wirklichkeit ganz und gar nicht so ist.
Man hat immer diesen Sonderstatus. Irgenwie auch wenn es unausgesprochen bleibt. Wie die Affen im Zoo. Bin ich mir vorgekommen, im Nachhinein. Als mich die Adoptivverwandten genaustens musterten. Hallo?!? Lasst mich einfach in Ruhe. Ich bin es ja nicht wert, dass ich MEINE INFORMATIONEN BEKOMME OHNE GROSSEN AUFWAND!!!
Und das enttäuscht mich an den Menschen. Menschen betrügen einen. Menschen glauben, sie wissen es besser.
Zitat von mausi51 Da sie Dich erst mit über 20(!) aufgeklärt haben, kann man annehmen, dass sie selbst Deine Herkunft ablehnen.
Hallo Cornelia,
das kann man natürlich annehmen, das muss aber nicht sein. Dass man die Kinder frühzeitig über die Adoption aufklärt, ist doch eine neuere Entwicklung. Auch in den Siebzigern wurde noch, soweit ich weiß, von den Jugendämtern geraten, Adoptivkindern die Adoption zu verheimlichen.
johanna, die kompetenz der jä ist hinreichend bekannt. dort sollten mitarbeiter nur noch zehnjahresverträge erhalten und dann ausgetauscht werden, um betriebsblindheit vorzubeugen. und in den arbeitsbereichen adoption nur noch zur hälfte selbst von adoption betroffene sitzen. dann wüßten sie wenigstens wovon sie reden, um was es geht!
@ cornelia, um sich auf gespräche einlassen zu können braucht es vertrauen. ich könnte und wollte mich nicht mehr vertrauensvoll an menschen wenden, auf sie einlassen, die mich wissentlich so lange reingelegt haben. da ist zu befürchtung, daß das so weitergehen wird, der riss drin. 'blindes' vertrauen ist da nicht mehr möglich.
Zitat von bonnie@ cornelia, um sich auf gespräche einlassen zu können braucht es vertrauen. ich könnte und wollte mich nicht mehr vertrauensvoll an menschen wenden, auf sie einlassen, die mich wissentlich so lange reingelegt haben. da ist zu befürchtung, daß das so weitergehen wird, der riss drin. 'blindes' vertrauen ist da nicht mehr möglich.
Das ist mir absolut klar, denn mir geht es ebenso! Meine Mutter, die mich so abgrundtief enttäuscht hat, kann ich seit 40 Jahren noch nicht einmal mehr umarmen. Da stellen sich mir alle Nackenhaare.
Bezogen auf unser Adoptionsthema heißt das für mich, dass man nicht wirklich von einer gelungenen Adoption sprechen kann, wenn dieses Vertrauen nicht in ausreichendem Maß vorhanden ist
für adoptierte sind a-eltern (u.a.) die allererste anlaufstelle für informationen und dokumente. da besteht ja abhängigkeit, wenn nicht von anfang an unterstützung bei der suche zugesichert wurde (wie adoptierte später damit umgehen wollen, etwas anderes), die unterlagen nicht jederzeit einsehbar waren, abgabegründe nicht menschlich und erträglich erklärt wurden, das ganze thema irgendwann keines mehr war weil es mehr oder weniger totgeschwiegen wurde, wenn 'nichts in der luft lag' wenn man fragen hatte, nicht ungezwungen damit umgegangen werden konnte.
unter offenheit versteh ich was anderes. ja, mit haut und haaren, das ist vertrauen. deshalb ist es so wichtig, daß a-bewerber mit der eigenen kinderlosigkeit abgeschlossen haben, für ein fremdes, was es ja zunächst ist, frei sind. sonst wird ein kind zur 'anschaffung', von der man, überspitzt formuliert, später die 'rechnung' nicht mehr wiederfindet und sich an den 'laden' nicht mehr erinnert (nicht mehr erinnern will?).
deine mutter stell ich mir grausam vor. ja, sie können auch den leiblichen kindern die väter vorenthalten, aber das machen sie u.a. auch bei den zur adoption gegebenen auch.
cornelia, was mich in dem zusammenhang interessiert: wärest du, so wie dein verhältnis zu deiner mutter ist, lieber adoptiert worden?
bring mich noch mal kurz mit ein auf eure antworten bezogen > danke
aufstellungen mache ich keine mehr kosten viel kraft und die nachsorge der teilnehmer lässt nach wie vor zu wünschen übrig martina, in der 1 aufstellung war die darstellerin der leiblichen mutter wie ein eisblock.. großen schmerz hat man gespürt, als wir das thema mit einbrachten, daß die oma auch schon adoptiert wurde (also die mama meiner leiblichen mutter)
aber ich möchte mich jetzt auch lieber auf "fakten" aus dem realen leben beziehen
meine adoptivmama versprach mir heut (ohne fragen) alles raus zu legen, was sie noch an unterlagen zur verfügung hat
hab heut mit jugendamt und staatsarchiv telefoniert betreffs jugendamts und gerichtsakte (sonst ist es jahre später vielleicht zu spät einsicht zu nehmen)
aber wen ich dann mitnehme, weiß ich noch nicht hab nur meine familie oder ich fahr zu der netten therapeutin (wohnt leider weiter weg) mit einigen heilpraktikern hab ich eher schlechte erfahrungen gemacht
mir erst mit 21 jahren von der adoption zu erzählen, war eindeutig zu spät! meine adoptiveltern haben es immer wieder heraus geschoben bis mein halbbruder durch das amt nach mir suchte meine 1 jahr jüngere schwester (durch andere familie adoptiert), hat es sehr viel früher erfahren und kommt erstaunlich gut damit zurecht hinterfragt nichts, nimmt es so hin
oh schön schlumpfine, damit bist du einen schritt weiter. was heißt 'die sie noch hat'? sind dokumente vernichtet worden?
also mit dem familienstellen hört sich nicht gut an, da setzen sich schon vorher vorstellung fest, ohne die personen überhaupt kennengelernt zu haben, wie kann man da noch neutral herangehen. ist etwas anderes, wenn von der familie selber, oder den geschwistern infos kommen.
wer weiß schon, wie sie heute ist, denn wenn ihre mutter, also deine oma, schon adoptiert wurde (zu der zeit, kriegsfolgen..), ist ungewiß, mit welchen defiziten sie aufgewachsen ist, obwohl das dann auch genau umgekehrt gewesen sein kann. manchmal ist ja wirklich über generationen schon der wurm in den familiengeschichten.
da bleibt zu hoffen, daß dir ja und staatsarchiv weiterhelfen, ich halt dir die halt uns, wenn du möchtest, auf dem laufenden, wie diese stellen reagieren.
Zitat von bonniecornelia, was mich in dem zusammenhang interessiert: wärest du, so wie dein verhältnis zu deiner mutter ist, lieber adoptiert worden?
Nachdem wir weg von unserem Vater kamen, oder besser gesagt, von diesem getrennt wurden, ging das seelische Leiden erst richtig los. Meine Mutter hat uns ins Klo eingeschlossen wenn er kam, um sein Besuchsrecht einzufordern, und hat behauptet, wir seien irgendwo bei Freunden Spielen. Wir haben teilweise geheult und sie hat uns weis gemacht, dass es nur gut für uns sei, wenn sie uns vor ihm schützen würde.
Wir waren sieben und fünf Jahre alt. Da uns unser Vater nie etwas angetan hatte, habe ich ihr schon damals nicht wirklich geglaubt, aber es langte nicht, um mich zur Wehr zu setzen. Wie auch? Sie war eine hoch angesehene "Dame" und bildhübsch, so dass alle Welt den Hut vor ihr zog. Wenn wir KInder uns gegen sie aufgelehnt hätten, wäre uns das schlecht bekommen (1958). Seit meiner Kindheit habe ich aufgehört diese Frau zu lieben.
Bonnie, ich wünsche mir bis heute, dass ich nicht bei ihr aufgewachsen wäre, aber ich habe mir nie gewünscht adoptiert worden zu sein. Bis zur Adoption meiner Tochter nicht, weil ich zu Adoption damals absolut null Bezug hatte, danach weil ich wusste, wie unmenschlich Adoption sein kann. Nein, ich glaube, außer dieser gnadenlosen Zwangsumpflanzung muss es noch andere gangbare Wege geben, KIndern zu einem vernünftigen Zuhause zu verhelfen. Adoption ist halt für Viele die bequemste Variante - leider nicht gerade für die Hauptpersonen dabei.
ich hab im forum noch nicht alles gelesen noch genauer ist eure mama in ihren beweggründen nicht geworden? später vielleicht?
ich bin von meinem mann geschieden.. und mein mäuslein hängt sehr an ihm und ich geb ihr die zeit mit ihm auch wenn ich sie lieber bei mir haben möchte er und ich versuchen eine gutes verhältniss zu bewahren aber dafür habe ich auch schon manchmal ein kleines auge zugedrückt (solange sie glücklich ist) das ist manchmal nicht so einfach, wie es aussieht bei uns gehört viel disziplin dazu
bonnie als mir meine adoptiveltern von der adoption erzählten gingen die dokumente erst einmal unter ich bin kurz danach ausgezogen denke, das wär sonst nicht gut ausgegangen zwischen uns konnte nicht mal mehr mama und papa über die lippen bringen mal sehen, was von den papieren zu haus da ist
ja, beim familienstellen werden die familiären beziehungen auf einer anderen ebene dargestellt, ohne das die betreffenden personen anwesend sein müssen wenn jemand im moment sowieso instabil ist, finde ich klare fakten/aussagen auch viel besser und wesentlich gesünder! f. den betroffenen (eigene erfahrung) es werden so keine fiktiven gedanken ins köpfchen gesetzt* das machen nach meinen erfahrungen auch gerne manche heilpraktiker, lasst euch bei denen auf keine andeutungen ein
*wo die nerven bestimmt schon eh angespannt sind
über meine leibliche mama kenne ich die aussagen meiner brüder und meine reaktion auf sie aber ich werde sehen, was zum vergleich in den akten steht