Zitat von Schlumpfinecornelia danke für die wünsche! es tut mir leid.. ich hab im forum noch nicht alles gelesen noch genauer ist eure mama in ihren beweggründen nicht geworden? später vielleicht?
Viel genauer nicht. Bis heute verteidigt sie ihre Handlungsweise bezüglich der Vorenthaltung unseres Vaters - ich sage bewusst nicht "entschuldigt", denn daran verschwendet sie keinen einzigen Gedanken - damit, dass es "schlecht" war. Als Verteidigung dafür, dass sie mir als Minderjähriger mein Kind weggenommen hat, sagt sie neuerdings, dass sie nicht wollte, dass mir das gleiche Schicksal wie ihr blühte: ich bin nämlich ein "Zweimonatskind" und mein Vater heiratete sie offenbar hauptsächlich, weil sie schwanger war. Wenn sie so dachte, frage ich mich allerdings, warum sie ihre eigene Tochter nicht spätestens dann sexuell aufgeklärt hat, als sie merkte, dass ich einen festen Freund hatte, der ja auch zu uns nach Hause kam. Nein, das hat sie nicht getan, aber stattdessen Verbote und Drohungen ausgeteilt und erwartet, dass sich eine verliebte Siebzehnjährige daran hält. Als es dann schief gegangen ist, fiel ihr nichts anderes als Adopion ein, obwohl die Mutter des Kindsvaters mich samt KInd aufgenommen hätte. Leider hatten uneheliche Väter damals absolut null Rechte und so hatte sie, zusammen mit dem erfreuten Jugendamt, leichtes Spiel. Ein kerngesundes Kind mit besten Vorzeichen war schon damals ein begehrtes Adoptionsgut.
Zitat von Schlumpfineich bin von meinem mann geschieden.. und mein mäuslein hängt sehr an ihm und ich geb ihr die zeit mit ihm auch wenn ich sie lieber bei mir haben möchte er und ich versuchen eine gutes verhältniss zu bewahren aber dafür habe ich auch schon manchmal ein kleines auge zugedrückt (solange sie glücklich ist) das ist manchmal nicht so einfach, wie es aussieht bei uns gehört viel disziplin dazu
Im Namen aller scheidungsgeschädigten KInder kann ich Euch nur inständig bitten: bleibt bei dieser Ansicht, dass Kinder wichtiger sind als ihr selbst Ein schwer scheidungsgeschädigtes Kind ist für sein Leben gezeichnet und manche kommen nie wieder hoch.
Zitat von Schlumpfinehabt ihr schon was gehört vom "VSE Familienanaloge Betreuungen"? wäre vielleicht eine gute alternative
Ich habe davon einmal in einem Radiobeitrag von SWR gehört. Das ist aber offensichtlich eine Initiative, die nur in NRW verfügbar ist:
Hallo und herzlich Willkommen! Sie sind eine Familie, oder wollen eine werden??? Sie haben Bungeejumpen, Dschungelcamp und Fahrradfahren in der Großstadt überlebt und suchen eine neue Herausforderung??? Dann lesen sie jetzt weiter!!! Unsere Lebensgemeinschaften: Familien, Alleinerziehende, gleichgeschlechtliche Partnerschaften, Patchworkfamilien, Wohngemeinschaften… sind so bunt wie die Überlebensstrategien der dort lebenden Kinder. Das passt oft gut zueinander und die Berater der Familienanalogen Betreuungen im VSE helfen dabei, „dass zusammen bleibt, was zusammen gehört“. In ganz NRW beraten und begleiten wir Westfälische Pflegefamilien (WPF) und Sozialpädagogische Lebensgemeinschaften (SPL).
Das ist sicher eine sehr vernünftige Sache, denn man muss heute alles tun, um die vielen neuen Lebensgemeinschaften zu unterstützen, die sich bilden. Dass die klassische Familie im Begriff ist sich immer mehr aufzulösen, wird überall sichtbar.
Zitat von Schlumpfineja, beim familienstellen werden die familiären beziehungen auf einer anderen ebene dargestellt, ohne das die betreffenden personen anwesend sein müssen wenn jemand im moment sowieso instabil ist, finde ich klare fakten/aussagen auch viel besser und wesentlich gesünder! f. den betroffenen (eigene erfahrung) es werden so keine fiktiven gedanken ins köpfchen gesetzt*
Das ist genau die Gefahr, die ich dabei sehe. Gerade bei Adoption ist es mir schleierhaft, wie sich "Vertreter", die ansonsten damit überhaupt nichts zu tun haben, in die einzelnen Rollen versetzen können. Wenn die Reaktion dann in realitas eigentlich falsch "wäre", stützt sich der Klient, der sich aus dieser Aufstellung Hilfe erwartet, auf völlig falsche Annahmen.
Kürzlich las ich in einem anderen Forum folgenden Bericht einer frisch gebackenen Adoptivmutter (sinngemäß), der Anfang dieses Jahres gepostet wurde: "Als unser kleiner Engel ein paar Monate bei uns war, machten wir eine Familienaufstellung, um ihn in unserer Familie zu begrüßen und um der Mutter die Möglichkeit zu geben, von ihm Abschied zu nehmen".
Ich kommentiere das mal lieber nicht weiter, außer: hier war wohl der Wunsch Vater des Gedankens. Man darf sich fragen wie die Aufklärung über Adoption hier gelaufen ist.
@ ja corneila, ich kann es dir nachfühlen. das erschreckende ist, daß sie nicht mal im hohen alter verständnis aufbringen (können?), nicht bereit sind da etwas zu ende zu denken, obwohl sie die folgen direkt vor augen haben. an einer lebensphilosophie festzuhalten, die sich dem eindruck nach nur auf äußerlichkeiten und eindruckschinden beschränkt. das wird dich nicht trösten können, aber meine schw-mu. (gleiches semester) ist genau so dauf. ihr scheidungskrieg hat nie geendet, obwohl ihr ex schon verstorben ist pult sie weiter in alten wunden und haut sie ihren söhnen (die z.t. einige hundert km weggezogen sind) gebetsmühlenartig um die ohren, sieht nicht, was sie damit schon in der vergangenheit kaputt gemacht hat. mein mann hat zufällig mal in einer arztpraxis mitbekommen, wie sie sich beschwerte, wie wenig sich die kinder um sie kümmern, wie undankbar sie doch sind (obwohl ausgerechnet er/wir noch halbwegs in der nähe wohnen, und er bei schnipp auf der matte steht). da fällt einem wirklich nichts mehr zu ein. da kann der abstand nicht groß genug sein. gegen dieses verdrängen, verleugnen bin ich auch lange (zu lange) erfolglos in der h-familie angerannt. alterstypisch kann diese mentalität nicht sein, denn jüngere auf ego-trip sehen doch auch kaum noch was rechts und links vor sich geht, legen es sich passend zurecht und nehmen nur das mit, was ihnen da hineinpaßt.
@ schlumpfine, dein tip klingt richtig gut, vor allem realistisch was der VSE bewirken möchte, auf die fahnen geschrieben hat. wär schade, wenn er im thread untergehen würde.
Je mehr Berichte über fehlgeschlagene Bindungen zwischen Adoptiveltern und den Kindern ich lese, umso mehr komme ich zu der Überzeugung, dass die Betreuung der Familien in der Adoptionspflegezeit, also vor der endgültigen Adoption intensiver sein müsste, damit man auch wirklich feststellt, wenn nach dem Jahr keine Bindung zustande kommt. Das ist ja eigentlich Aufgabe des Jugendamtes, aber ich glaube, dass das nur noch reine Formalia sind. Zumindest waren die Gespräche bei uns in dem Jahr nicht mal ansatzweise so intensiv wie im Bewerbungsverfahren. Eltern können viel sagen am Tag, wenn das Kind ihnen vorgestellt wird. Ob sie es wirklich als Kind annehmen konnten, entscheidet sich erst in der weiteren Zeit und da könnte man mit intensiverer Betreuung vielleicht manche Katastrophe verhindern. Eine Familientherapeutin sagte mal zu mir, dass in fast allen Fällen, in denen die Bindung nicht zusande kam, die A-Eltern (oder ein Elternteil) das schon von Anfang an spürten, aber nicht wussten, wie sie damit umgehen sollen. Hier wäre dann ein Ende mit Schrecken besser...
Die seelischen Schäden werden einfach oft unterschätzt. Ich zum Beispiel, glaube nicht (mehr) an dauerhafte Beziehungen. Erstens musste ich es ja als Baby erfahren und das ist nicht gerade eine gute Basis für ein geordnetes Leben. Aber ich kann ja nichts dafür. Zweitens denke ich eben, eine Beziehung endet früher oder später immer. Es ist nur eine Frage der Zeit, bei Paarbeziehungen meine ich, damit.
Ich frage mich nur wieso ist der Mensch so dumm?!? Und lernt nicht daraus. Das die Folgeschäden schlimm sein können, weiss man ja nicht erst seit Gestern. Warum lässt der Mensch das zu??? Warum erschafft der Mensch kranke, geschädigte, durch Adoptionen traumatisierte Menschen??? Warum darf ich nicht wissen wo mein Vater wohnt?!? Was zur... Bin ich ein Schwerverbrecher, oder was hallo?!? Welche Kreatur kommt auf solche unmenschlichen Ideen? Ich meine wir sind miteinander verwandt. Es ist das eigene Fleisch und Blut.
Auslandsadoption erschafft eine Art, Multikulti-Rassismus. Und das vom feinsten. Alles immer Gleich machen wollen. Zwanghafte Tendenzen oder sind es wirtschaftliche Interessen?!?
Auf jeden Fall ist es sehr verhängnissvoll, wenn man als Adoptiveltern verlangt, und das Kind soll jetzt Deutsch lernen. Ein Fehler wie es sich bald herausstellen wird.
Das Kind muss, kann mit der Auslandsadoption fertig werden. Wenn:
-Der Mensch keine Erwartungen an den adoptierten Mensch stellt! -Keine wirtschaftlichen Ansprüche oder Leistungen erwartet werden!
- Niemand darf verlangen, dass ein Adoptierter dieses Leben leben muss ausser der Adoptierte selbst kann das! - Niemand hat das Recht, einfach so schriftlich irgendwelche Blutsverwandtschaft zu leugnen!
Zitat von englandfanJe mehr Berichte über fehlgeschlagene Bindungen zwischen Adoptiveltern und den Kindern ich lese, umso mehr komme ich zu der Überzeugung, dass die Betreuung der Familien in der Adoptionspflegezeit, also vor der endgültigen Adoption intensiver sein müsste, damit man auch wirklich feststellt, wenn nach dem Jahr keine Bindung zustande kommt.
Bei Teil 1 bin ich ganz bei Dir, aber wie soll man das mit der Bindung nach einem Jahr erkennen? Ich denke, der Schlüssel liegt in der vorherigen Betreuung und Aufklärung. Ist das Kind erst einmal in der Familie, ist der Weg zurück sowieso aus den bekannten Gewöhnungsgründen illusorisch, bzw. nur dann sinnvoll, wenn die Eingewöhnung ganz offensichtlich gescheitert ist. Ich würde z. B. nur Ado-Bewerber zulassen, die sich zuvor als Pflegeeltern bewährt haben. Da kann man dann vielleicht eher sehen wie sie zum Thema Kind stehen, bzw. ob es nur um das "eigene" Kind geht oder generell um Kinderliebe. Ich jedenfalls ziehe vor jedem den Hut, der selbstlos einem fremden Kind auch ohne Besitzansprüche und für eine begrenzte Zeit ein Zuhause gibt.
Wie gesagt, ich nehme ausdrücklich die hier schreibenden Ado-Bewerber aus, aber sehrt euch einmal in den sonstigen Eltern-Foren um wenn über Adoption diskutiert oder berichtet wird. Das deckt sich teilweise in erschreckendem Maß mit den Uraltmeinungen über Adoption, die angeblich schon längst der Vergangenheit angehören. Kommt ein Kind in eine solche Familie, ist das Scheitern immer in greifbarer Nähe.
ZitatWarum darf ich nicht wissen wo mein Vater wohnt?!? Was zur... Bin ich ein Schwerverbrecher, oder was hallo?!? Welche Kreatur kommt auf solche unmenschlichen Ideen? Ich meine wir sind miteinander verwandt. Es ist das eigene Fleisch und Blut.
Wer verbietet Dir die Kenntnis darüber, wo Dein Vater wohnt? Eine solche Aussage ist mir bislang völlig fremd. Wenn Du Nachforschungen anstellst, aus welchem Land auch immer Du kommst, wirst Du die Adresse Deines Vaters erhalten. Wende Dich doch an das Jugendamt Deiner schweizer Heimatstadt, dort wird doch etliches dokumentiert sein, weil sie in die Adoption involviert sein musste, oder frage dort nach schweizer Stellen, über die die Adoption lief oder wie Du Kontakt zum Heim Deines Geburtsortes aufnehmen kannst. Sicher haben Deine Ado-Eltern auch Unterlagen über die Adoption, die für Dich sehr aufschlußreich sein können.
Wenn Du willst und einigermaßen rührig bist, wirst Du die Wohnanschrift Deines Vaters herausfinden. Natürlich wird die Dir nicht vollautomatisch auf dem Tablett serviert. Selbst in Deutschland adoptierte Kinder mit deutscher Staatsbürgerschaft müssen sich auf die Suche nach ihren leiblichen Familienangehörigen begeben, auch die wird ihnen nicht in einem bestimmten Alter per Briefkasten mitgeteilt.
Zitatich bin von meinem mann geschieden.. und mein mäuslein hängt sehr an ihm und ich geb ihr die zeit mit ihm auch wenn ich sie lieber bei mir haben möchte er und ich versuchen eine gutes verhältniss zu bewahren aber dafür habe ich auch schon manchmal ein kleines auge zugedrückt (solange sie glücklich ist) das ist manchmal nicht so einfach, wie es aussieht bei uns gehört viel disziplin dazu
Ist diese Deine persönliche Lebenslage nicht auch ein Teil Deiner physischen und psychischen Leiden? Das eigene Kind nicht bei sich zu haben, ist für viele Menschen (nicht für alle) eine Art Amputation mit Phantomschmerzen, die das Leben stark beeinträchtigen. Aber Deine Haltung ist klasse und bewundernswert. Für ein Kind ist die (wenn auch teilweise gespielte) Harmonie zwischen den Eltern immens wichtig, auch wenn sie nicht zusammen wohnen und leben. Für Deine Tochter lohnen sich die von Dir gebrachten Opfer lebenslang, sie sind also keineswegs vergeblich. Dass Du das schaffst, sollte Dir ein großes Stück weit Selbstvertrauen geben, weil das absolut nicht selbstverständlich ist.
Kannst Du denn auch Zeiten mit ihr verleben, so dass sich zwischen Euch keine Fremdheit aufbauen kann? Wie ist heute das Verhältnis zu Deinen Ado-Eltern? Gelingt Dir auch ihnen oder ihrem Versäumnis gegenüber eine gewisse Großzügigkeit an den Tag zu legen? Mit Sicherheit wollten sie Dir keinen Schaden zufügen; ihr mangelndes Verständnis für die Tragweite keiner zeitgerechten Aufklärung stand ihnen im Wege. Mit Sicherheit bereuen sie heute diesen Fehler und möchten die Zeit bestimmt um viele Jahre zurückdrehen.
martina, mein mäuslein (6 jahre) war immer erst nur über das we bei ihrem papa nach unserer trennung
aber als sie dann weinte, weil sie mehr sehnsucht nach ihm hatte seitdem ist sie regelmäßig bei ihm und mir 2 wochen mama, 2 wochen papa (ich weiß, klingt komisch) sie hat mit jedem von uns viel zeit, in ruhe und kommt damit gut zurecht (keine tränen mehr)
macht einen glücklichen eindruck, lacht und strahlt
meine adoptiveltern habe ich sehr lieb und sie mich auch
meine adoptivmama hat mir heut die urkunde über die annahme an kindes statt gegeben , ich brauch sie, um die gerichtsakte anzufordern, hab sie mir noch nie angesehen, sie in den händen zu halten tut mir sehr weh, ich wünschte, die adoption wäre keine realität und sie sind meine richtigen eltern, mama hat heut auch geweint, wir haben geredet, weil ich doch jetzt noch einmal versuchen will, mich den fakten zu stellen, sie hat angst um mich, daß ich es wie vor jahren überhaupt nicht gut verkraften kann, ich hab ihr von mir aus versprochen, daß ich auf mich aufpasse, rede und alles in kleinen schritten tue und das nicht allein, ich komm auch zu ihnen, sie hat mir damals erzählt, daß sie keine kinder bekommen konnten und da sind sie zum heim und haben gesagt, sie möchten sich keines aussuchen, sondern das kind mit nach hause nehmen, welches "auf der liste oben steht" und das war ich, ich war wohl sehr krank (lt. ärztin damals psychisch bedingt), lag mal im heim bis oben hin in einem nassen bett, habe stark geröchelt, konnte mit drei jahren nur 3 wörter sprechen, etwas wie eine straßenbahn kannte ich nicht und autos machten mir angst, mama sagte, es war, wie als ob ich nie nach draußen gekommen bin, ich sollte zur probe zu ihnen nach hause, aber ich und sie wollten nicht mehr zum heim und da blieb ich bei ihnen, mama hat ihre arbeit gekündigt und sich 1 jahr zusammen mit der familie nur um mich gekümmert, wo ich sehr viel an der frischen luft war (licht, luft und sonne )
ja, ich vermisse meine tochter in der zeit, wo sie nicht da ist und das letzte mal tat es schon weh aber wie gesagt, solange sie zufrieden scheint
in der zeit, die ich dann alleine bin, erledige ich dinge oder kümmere mich um mich, setze mich mit mir auseinander (wie hier im forum) und wenn sie wieder bei mir ist , dann gehört die zeit ihr/uns
Eben wie schon im Kinderhandel Thread geschrieben gibt es nur diese Lösung. Alles sonst ist scheinbares lösen von Problemen. Aber eben, es dreht sich alles immer wieder. Ich vertraue sowieso nur noch Tieren aus Stoff...
ZitatIch würde z. B. nur Ado-Bewerber zulassen, die sich zuvor als Pflegeeltern bewährt haben. Da kann man dann vielleicht eher sehen wie sie zum Thema Kind stehen, bzw. ob es nur um das "eigene" Kind geht oder generell um Kinderliebe. Ich jedenfalls ziehe vor jedem den Hut, der selbstlos einem fremden Kind auch ohne Besitzansprüche und für eine begrenzte Zeit ein Zuhause gibt.
Tut mir leid, das hört sich für mich so ein bisschen nach "erst mal ein Pflegekind zum Üben" an, und das kann es auch nicht sein. Zumal ich immer ein bisschen den Eindruck habe, dass du die Pflegebewerber und -eltern ein bisschen idealisierst. Die können nämlich auch sehr besitzergreifend sind, vor allem wenn sie eigentlich Adoptivbewerber sind und sich für Pflege bereiterklären, um ihre Chancen auf ein Kind zu erhöhen.
Ich bin auch immer wieder erschüttert, wenn ich von Adoptionen lese, wo letztlich kein vertrauensvolles Eltern-Kind-Verhältnis entstanden ist.
Und ich bin der Meinung, dass da viel Verantwortung bei den SozialarbeiterInnen von Jugendämtern und Adoptionsvermittlungsstellen liegt.
Ich halte für wichtig:
- Sorgfältige Überprüfung der Adoptionsbewerber, auch im Hinblick auf ihre Motivation und ihren Umgang mit dem unerfüllten Kinderwunsch
- intensive Vorbereitung der Adoptionsbewerber, insbesondere sollen sie sich mit den Bedürfnissen von Adoptivkindern auseinandersetzen; Kontakt mit erwachsenen Adoptierten, Herkunftsmüttern und erfahrenen Adoptiveltern in Bewerberseminaren.
- gute Begleitung während der Adoptionspflegezeit und auch Angebote (individuelle Begleitung, Beratung, Fortbildungen, Adoptivelternkreise ...) für Adoptivfamilien nach abgeschlossener Adoption.
Was Inkognito-Adoptionen angeht, habe ich den Eindruck, dass das tatsächlich weniger wird. Die Auslandsadoptivfamilien, die ich kenne, die in den letzten Jahren adoptiert haben, haben häufig zumindest die Namen der leiblichen Mutter, einige auch recht detaillierte Informationen über die Herkunftsfamilie - verfügen jedenfalls häufig zumindest über Daten, die eine erfolgreiche Suche, wenn später von den Adoptierten gewünscht, zumindest möglich machen.
Die Bedenken von Maus und anderen gegenüber absoluten Inkognito-Adoptionen, Babyklappen und anonymen Geburten teile ich. Und ich finde es auch schrecklich, wenn Adoptivkindern ihr Vorname genommen wird, in manchen Fällen, wie ich gehört habe, werden bei Auslandsadoptionen sogar Geburtsdatum und -ort umgeschrieben - auch heute noch! Das finde ich unbegreiflich, dass das überhaupt zugelassen wird!
ZitatIch würde z. B. nur Ado-Bewerber zulassen, die sich zuvor als Pflegeeltern bewährt haben. Da kann man dann vielleicht eher sehen wie sie zum Thema Kind stehen, bzw. ob es nur um das "eigene" Kind geht oder generell um Kinderliebe. Ich jedenfalls ziehe vor jedem den Hut, der selbstlos einem fremden Kind auch ohne Besitzansprüche und für eine begrenzte Zeit ein Zuhause gibt.
Tut mir leid, das hört sich für mich so ein bisschen nach "erst mal ein Pflegekind zum Üben" an, und das kann es auch nicht sein. Zumal ich immer ein bisschen den Eindruck habe, dass du die Pflegebewerber und -eltern ein bisschen idealisierst.
Pflegeeltern idealisiere ich nicht, zumindest nicht jene, von denen Du sprichst. Ich kenne aber welche, die sich wirklich bedingungslos um ihr "fremdes" Kind/Jugendliche gekümmert haben, ohne ihm/ihr das Gefühl von Dankbarkeit o.ä. zu vermitteln. Warum ist der Gedanke des "Übens" in diesem Fall unanständig? Es handelt sich um KInder, die sowieso nur für begrenzte Zeit ein sicheres Zuhause benötigen. Wer sich liebevoll mit diesen bedauernswerten KIndern befasst, obwohl bekannt ist, dass man sie wieder loslassen muss, beweist doch, dass er/sie auf dem richtigen Weg mit dem Kinderwunsch ist. Ich denke nämlich durchaus, dass es sehr hart ist immer wieder zu erkennen, dass die Augen, in die man blickt oder die Haare die man kämmt, nicht aus dem eigenen Fleisch und Blut sind oder, dass die Enkel, die viele Jahre später vielleicht kommen, eben nicht die genetische Weiterführung der eigenen Familienbiologie sind. Das wird zwar nie offen thematisiert, aber ich kann nicht glauben, dass solche Gedanken nicht regelmäßig zwischen den Ohren herumgeistern. Das Wissen, dass es noch eine andere Familie gibt, wird vermutlich auch bei vielen heutigen Ado-Eltern leider erfolgreich verdrängt. Ausbaden müssen dieses Fehlverhalten später die Adoptierten.
Man sollte aber nicht vergessen, dass zumindest für die Kinderlosen, die nicht unbedingt ein "eigenes" Kind haben müssen, die Dauerpflege ein durchaus probates Mittel ist, einem zuvor verwahrlosten KInd ein Zuhause zu geben.
ZitatDie können nämlich auch sehr besitzergreifend sind, vor allem wenn sie eigentlich Adoptivbewerber sind und sich für Pflege bereiterklären, um ihre Chancen auf ein Kind zu erhöhen.
Das ist genau der Punkt! Bei vielen Bewerbern geht es gar nicht um die Kinder, sondern um das Gefühl, dass man ohne KInder keine "richtige" Erfüllung spüren kann.
ZitatIch bin auch immer wieder erschüttert, wenn ich von Adoptionen lese, wo letztlich kein vertrauensvolles Eltern-Kind-Verhältnis entstanden ist. Und ich bin der Meinung, dass da viel Verantwortung bei den SozialarbeiterInnen von Jugendämtern und Adoptionsvermittlungsstellen liegt.
Die kann nur im Vorfeld bei der Auswahl zum Tragen kommen. Hier geht es aber schon los, dass Adobewerber auch nicht immer ehrlich sind. Lies doch nur mal in den "anderen" KiWu-Foren nach, welche Tricks da untereinander ausgetauscht werden, wie man die JA-Sachbearbeiter beeindrucken kann, damit man in einem besseren Licht erscheint. Wie viele von denen spielen den abgeschlossen "eigen-Kinder-Wunsch" nur vor, damit sie akzeptiert werden, und hoffen dabei ganz fest, dass sie doch noch schwanger werden. Das ist die Realität und das ist einer der Gründe, warum es später vielleicht nicht klappt.
Zitat- Sorgfältige Überprüfung der Adoptionsbewerber, auch im Hinblick auf ihre Motivation und ihren Umgang mit dem unerfüllten Kinderwunsch
Siehe oben - wenn sie nicht ehrlich sind, hat ein JA-Mitarbeiter kaum eine Chance ihnen das zu vermitteln, was nötig wäre.
Zitat - intensive Vorbereitung der Adoptionsbewerber, insbesondere sollen sie sich mit den Bedürfnissen von Adoptivkindern auseinandersetzen; Kontakt mit erwachsenen Adoptierten, Herkunftsmüttern und erfahrenen Adoptiveltern in Bewerberseminaren.
Das wäre sicher ein Weg, aber die Bewerber, von deen ich oben sprach, interessieren sich nicht dafür. Sieh doch nur bei uns nach; hier treffen fast im Tagesrhythmus neue Bewerber ein. Nur wenige davon bleiben dauerhaft,; das sind die, die sich Mühe geben, den Adoprozess so zu gestalten, dass ihr KInd zufrieden wird. Die meisten aber diskutieren eine Weile mit, ziehen dann aber empört von dannen, wenn sie erst einmal lesen, dass es auch Adoptionsgegener gibt.
Zitat- gute Begleitung während der Adoptionspflegezeit und auch Angebote (individuelle Begleitung, Beratung, Fortbildungen, Adoptivelternkreise ...) für Adoptivfamilien nach abgeschlossener Adoption.
Das ist sicher wichtig, aber wie oben gesagt,bin ich der meinung, dass die Ursache im "Scheitern" in der generellen Einstellung zu Adoption liegt.
Zitat Was Inkognito-Adoptionen angeht, habe ich den Eindruck, dass das tatsächlich weniger wird. Die Auslandsadoptivfamilien, die ich kenne, die in den letzten Jahren adoptiert haben, haben häufig zumindest die Namen der leiblichen Mutter, einige auch recht detaillierte Informationen über die Herkunftsfamilie - verfügen jedenfalls häufig zumindest über Daten, die eine erfolgreiche Suche, wenn später von den Adoptierten gewünscht, zumindest möglich machen.
Hier wären die Ursachen auch zu hinterfragen, denn einer der Gründe darin liegt an der Tatsache, dass die Flut an vermeintlichen Findelkindern inzwischen abebbt. Dafür werden jetzt manchmal Mütter präsentiert, die es gar nicht sind (siehe Südamerika oder Fernost). Ich hoffe auch, dass es so wäre wie Du vermutest, aber ich habe da große Zweifel.
ZitatDie Bedenken von Maus und anderen gegenüber absoluten Inkognito-Adoptionen, Babyklappen und anonymen Geburten teile ich. Und ich finde es auch schrecklich, wenn Adoptivkindern ihr Vorname genommen wird, in manchen Fällen, wie ich gehört habe, werden bei Auslandsadoptionen sogar Geburtsdatum und -ort umgeschrieben - auch heute noch! Das finde ich unbegreiflich, dass das überhaupt zugelassen wird!
Nun ja, hierbei dürfte es sich zum Teil auch um Adoptionen handeln, die illegal zustande gekommen sind, denn kein legaes Verfahren erlaubt die Umschreibung der Geburtsdaten.
Zitat von mausi51[Warum ist der Gedanke des "Übens" in diesem Fall unanständig? Es handelt sich um KInder, die sowieso nur für begrenzte Zeit ein sicheres Zuhause benötigen. Wer sich liebevoll mit diesen bedauernswerten KIndern befasst, obwohl bekannt ist, dass man sie wieder loslassen muss, beweist doch, dass er/sie auf dem richtigen Weg mit dem Kinderwunsch ist.
Aber die Kinder die adoptiert werden sind keine Kinder die ein Zuhause auf begrenzte Zeit brauchen. Es sind Kinder die abgegeben, verlassen usw. wurden und ein stabiles Zuhause auf unbegrenzte Zeit brauchen.