.....ich finde, man kann von keinen Kind Dankbarkeit als Ganzes erwarten. Ich finde, die kleinen Momente der Dankbarkeit im Alltag viel schöner, meist non-verbal.
... Er legte ab und zu eine andere Platte auf, das war bereichernd. Es grüßt Pater F.[/quote]
Ich hoffe jetzt mal von ganzem Herzen, dass du die ständig aufgelegte 'nichtbereichernde' Platte nicht von deinem eigenen Adoptivkind hörst irgendwann.
Wenn sich hier Betroffene austauschen und es hilft ihnen, dann ist solch eine Äußerung in meinen Augen ein bodenlose Frechheit Eine Respektlosigkeit sondergleichen für die vom Schicksal gebeutelten Menschen.
"Dankbarkeit" ist natürlich ein dehnbarer Begriff. Wenn damit gemeint ist, dass ich meinen Altvorderen täglich auf Knien alleine dafür danken soll, dass sie mich erzeugt haben, dann sicher nicht. Ebenso braucht kein(e) Adoptierte(r) alleine wegen der Adoption "dankbar" zu sein, denn sie/er hat in den seltensten Fällen darum gebeten. Ansonsten sollte man immer dann dankbar sein, wenn man mit Respekt behandelt wird oder wurde, denn das ist ja nun leider alles andere als selbstverständlich. Warum also sollte ein Adoptiv"kind" nicht seinen Eltern gegenüber dankbar sein, wenn diese tolle Eltern sind/waren?
Auch manchen leiblichen Kindern stünde es gut zu Gesicht, würden sie nicht alles als selbstverständlich hinnehmen, was ihre Eltern ihnen Gutes tun, sondern auch mal drüber nachdenken wie schwer das ab und an ist. Wenn meine Mutter eine tolle Mutter gewesen wäre, würde ich auch Dankbarkeit für sie empfinden.
Jetzt wurde gegen mich Anzeige erstattet. Die Administration verlangt von mir dass ich mich für meine "Plattenäußerung" entschuldige. Nun das war zugegeben eine sehr flapsige Bemerkung. Mir ist dieser Gedanke beim Lesen mancher Beiträge gekommen. Einige Aussagen würden sehr gut zur Adoptionspraxis der Nachkriegsjahre passen. Eine aktuelle Platte von mir sagt, jedem Adoptivbewerber wird heute frühzeitig von Amt und Büchern eingetrichtert, dass frühzeitige Aufklärung, Zulassen gewünschter Kontakte, Unterstützung bei der Herkunftssuche usw. zu den Aufgaben guter Adoptiveltern gehört. Und genau so läuft es dann nach meinen Quellen auch tatsächlich ab. Wenn ich dann diese Platte von Verheimlichen und Lügen höre glaubt man sich in einer Parallelwelt wiedergefunden zu haben. Aber vielleicht ist manches Feindbild einfach zu schön, auch wenn es nicht mehr existiert. Flapsig formuliert: Warten wir weiter im Schützengraben auf die Russen.
Ich halte aber die Methode für wenig hilfreich um das persönlich erfahrene Leid zu verarbeiten. Ich kenne niemand, der durch Hass oder Krieg einen Schritt weitergekommen wäre, d.h. die Wunden der verletzten Seele dadurch Heilung erfahren hätten. Herzliche Grüße von Pater
Auf die Frage nach dem Verbleib von Burkhardt ist leider niemand eingegangen. Anscheinend bin ich der Einzige, der sein Fehlen bedauert.
so wie ich das einschätze, macht es wohl wenig sinn.....
ZitatJetzt wurde gegen mich Anzeige erstattet. Die Administration verlangt von mir dass ich mich für meine "Plattenäußerung" entschuldige. Nun das war zugegeben eine sehr flapsige Bemerkung. Mir ist dieser Gedanke beim Lesen mancher Beiträge gekommen.
anzeige ist schon mal gelogen, ich hab deinen beitrag gemeldet. ich finde es unerträglich, wie du mit den erfahrungen anderer umgehst. es sind ja nicht nur meine, auch die der h-mütter/eltern.
ZitatEinige Aussagen würden sehr gut zur Adoptionspraxis der Nachkriegsjahre passen.
richtig, adoptionen gibt es schon etwas länger, incl. trauma und damit verbundene probleme sind oft lebenslang, somit für nicht wenige heute noch präsent und dürfte nicht nur auf adoptierte, insbesondere auf die generation h-mütter/eltern zutreffen, die dieser zeit noch zuzuordnen sind.
ZitatEine aktuelle Platte von mir sagt, jedem Adoptivbewerber wird heute frühzeitig von Amt und Büchern eingetrichtert, dass frühzeitige Aufklärung, Zulassen gewünschter Kontakte, Unterstützung bei der Herkunftssuche usw. zu den Aufgaben guter Adoptiveltern gehört.
bedauerlich, daß ihnen das eingetrichtert werden muß. in deiner kleinen plattensammlung fehlt die der realität.
ZitatUnd genau so läuft es dann nach meinen Quellen auch tatsächlich ab. Wenn ich dann diese Platte von Verheimlichen und Lügen höre glaubt man sich in einer Parallelwelt wiedergefunden zu haben. Aber vielleicht ist manches Feindbild einfach zu schön, auch wenn es nicht mehr existiert. Flapsig formuliert: Warten wir weiter im Schützengraben auf die Russen.
ah, deshalb kann es nicht anders sein. was für feindbilder hast du denn? bedauerlich, daß die neue a-generation sich nur noch nicht selber, oder erst vereinzelt zu wort melden kann. aber dafür haben wir ja dich, du machst das schon...... überwiegend werden es hier adoptierte um die zwanzig, dreizig und aufwärts sein.
ZitatIch halte aber die Methode für wenig hilfreich um das persönlich erfahrene Leid zu verarbeiten. Ich kenne niemand, der durch Hass oder Krieg einen Schritt weitergekommen wäre, d.h. die Wunden der verletzten Seele dadurch Heilung erfahren hätten.
was du von was hältst ist mir, zumindest bei deiner einstellung, relativ egal. ich war auch mal davon überzeugt, in der kindererziehung alles anders oder besser machen zu können. die probleme sind dann lediglich andere. wie wer mit a-bedingtem trauma und unrecht umgeht, welche 'methode' ihnen hilfreich ist, hat so wenig mit hass und feindbilder zu tun, wie eine bibel mit kinderquälen. was du für die richtige methode hältst ist nicht relevant. es scheint dich jedenfalls zu stören. wie wär es mit gästebucheinträge um deinen standpunkt zu vertreten und deinen frust loszuwerden.....
ZitatHerzliche Grüße von Pater
Auf die Frage nach dem Verbleib von Burkhardt ist leider niemand eingegangen. Anscheinend bin ich der Einzige, der sein Fehlen bedauert.
da ist wirklich unverschämt, vielleicht weil dir niemand rechenschaft schuldig ist?
Hallo Pater, Du weißt, dass dieses Forum für ALLE Betroffenen ist. Egal in welchem Jahrzehnt sie geboren wurden. Vielleicht haben wir ja Glück und in 10, 20 Jahren existiert dieses Forum nicht mehr, weil die Generation dann endlich glücklich ist. Es wäre doch schön, wenn dieses Forum dann überflüssig wäre. Aber bis dahin existiert diese von Dir genannte Parallelwelt nun mal!
Was Burkhard angeht: Es waren allein heute 161 Besucher hier. Davon 130 "Gäste". Kann es nicht sein, dass Burkhard mit liest, aber nicht antworten will? Oder dass er eine Auszeit nimmt, so wie viele andere auch immer wieder zwischendurch? Ich vermisse ihn auch und hoffe, er fühlt sich nicht persönlich angegriffen!
schön wäre das wirklich bianka, nur kann ich mir das schwer vorstellen bei den massenhaften auslandsadoptionen... da kommt bestimmt noch einiges nach. vielleicht werden es irgendwann dann die kinder der samenspender, leihmütter etc. sein. und auszeiten sind gerade bei diesem thema normal. kommt ja oftmals in wellen hoch. da kann man noch froh sein daß das kein dauerzustand ist.
@ peter, ich wünsche dir nur in einer so schnelllebigen zeit wie die heutige, daß du dir in zwei jahrzehnten nicht ähnliches anhören mußt! im berufsleben wird bereits ab einem bestimmten alter 'ausgemustert'..... zweifelt doch hier niemand an, daß die junge generation a-eltern, zumindest bei legalen adoptionen, wesentlich besser vorbereitet und verständnisvoller in adoptionen hineingeht.
wenn ich mir vorstelle, nach deinen kriterien würde mit ehem. geschundenen heimkindern, ihrer zerstörten kindheit, biographien etc. verfahren, das mit 'das ist doch heute alles anders' vom tisch gefegt, wird mir ganz anders. zählt nicht jeder mensch? für deine argumentation fehlt mir wirklich verständnis.
Welche Quellen hast du denn gemeint??? Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass bei mir sich die Verantwortlichen nicht darum kümmerten, ob ich Kontakt haben könnte!!!
ich sag dir jetzt mal was, hier in der Schweiz ist niemand auf mich zugekommen und hat mir einfach so die Möglichkeit gegeben, oder Hilfe angeboten ohne das ich wieder mal ein Ofper bringen muss. Nein dieses Adoptionsvermiitlungsstellenpack wollte noch 1000 Schweizer Franken dafür für ihre Arbeit! Echt jetzt, sowas finde ich einfach nicht tolerierbar! Wenn ich Reinigungsarbeiten mache, verdiene ich doch auch nicht viel hier in der Schweiz. Was denken die wer sie sind? Die Retter der Nation oder wer?!?
Nein ich bin masslos enttäuscht über solche ungerechten Praktiken. Niemand hat das Recht, von MIR SOVIEL GELD zu verlangen für seine blöde Anstellung bei einem solchen falschen und hinterhältigen Büro. Die Adoptivelter mit Geld werden dort gelobt und ich ohne Geld werde noch mehr ausgenutzt. Scheiss A****
Nein Pater, es ist traurig für mich hier in der Schweiz. Sie verlangen alles von mir, doch ich bin doch nicht FREIWILLIG hier! Kapieren die das nicht??? Im Bundesrat sollten sie endlich mal Hilfe anbieten sonst... Und die Gesetzte ändern.
Zitat von Maus Im Bundesrat sollten sie endlich mal Hilfe anbieten sonst... Und die Gesetzte ändern.
Liebe Maus, der Schweizerische Bundesrat wird sich ebenso wenig auf das Thema stürzen wie der deutsche Bundestag/Bundesrat oder sonst ein Gremium irgendwo auf der Welt in einem wohlhabenden Staat. Die Interessen liegen für mich eindeutig nicht konsequent bei den Adoptierten, sondern deren "Wohl" wird oft nur vorgeschoben. Dass so wenig Interesse an Änderungen vorhanden ist, rührt nicht selten auch darin, dass die "normale" Bevölkerung kaum Sachkenntnis über Adoption hat. Ich habe gerade kürzlich hier gelesen, dass jemand postete: "... damals war nur die Inkognitoadoption Gesetz". Sie ist es in Deutschland bis heute! Die knallharten Fakten zu Adoption kristallisieren sich oft erst heraus, wenn es längst zu spät ist.
Kann ich verstehen, denn er geht mir manchmal auch ab.
Was ich dagegen nicht verstehen kann, ist erstens, dass Du ihm bei Deinem Leidensdruck nicht einfach eine E-Mail schreibst (unter jedem seiner Beiträge befidet sich dazu ein extra "Mail-Button"), um ihn persönlich zu befragen, und zweitens, dass Du bei aller Achtung seiner Person, noch nicht einmal seinen Namen richtig schreibst.
wenn ich dich richtig verstehe, verlangt die vermittlungsstelle von dir um die 1000 franken, um tätig zu werden, dir dabei behilflich zu sein kontakt zu deiner leiblichen familie zu bekommen? mir stehen die haare zu berge!!! bei uns ist es selbst innerhalb des landes nicht viel anders wie in der schweiz. abgesehen von den extremen emotionalen belastungen müssen adoptierte die begleitumstände ihrer suche (telefonate, schriftliche anfragen, fahrten, übernachtungen, gebühren für beglaubigte dokumente usw. usf.) selber tragen, obwohl sie keinen einfluß auf die adoption hatten. es gibt immer mal hilfreiche engel auf den ämtern, im großen und ganzen interessieren sich behörden und vermittlungsstellen jedoch herzlich wenig für die nöte der adoptierten, finden viell. noch die zeit sie hinzuhalten, sitzen ansonsten die bitten um informationen und hilfe regelrecht auf den paragraphen des a-'rechtes' aus. ich könnte dir hier keine einzige anlaufstelle für adoptierte nennen, die genau für die von dir angesprochenen nöte zuständig wäre. spätestens dann dürfte auch dem letzten klar sein, daß das a-recht keineswegs zum wohle der adoptierten 'erschaffen' wurde
Vielen Dank Bianka für die Information. Ehe ich die Frauen weiter in Rage bringe halte ich mich mit meinen Ratschlägen besser zurück. Habe es aber nur gut gemeint. Wie man mit Leid umgeht muss jeder selber entscheiden. Gefühle kann man dabei schildern, nur sollte man vielleicht versuchen Gefühle, Meinung und Fakten zu trennen.
Eine mir bekannte Adoptivfamilie fliegt demnächst nach Bukarest. Das Kind möchte sein Herkunftsland kennen lernen. So verlaufen neuere Adoptionsgeschichten. Damit will ich es bewenden lassen.
ZitatWie man mit Leid umgeht muss jeder selber entscheiden. Gefühle kann man dabei schildern, nur sollte man vielleicht versuchen Gefühle, Meinung und Fakten zu trennen.
Obwohl ich dir da Recht gebe..........es ist mitunter sehr sehr schwer es auch so einzuhalten.
Zum "Titelthema" kann ich jetzt leider wenig zu beitragen, da ich keine H-Mama bin.
Ich kann nur als A-Mama sagen, was ich mir vom ganzen Herzen, für meine geliebte Tochter wünschen würde, wenn sie ihre H-Mama kennen lernen möchte (was derzeit nicht der Fall ist)..................Ich würde mir wünschen, dass sie ihr eine Chance gibt, sie wirklich kennen zu lernen.....das sie ihr nicht "die Türe vor der Nase zuschlägt".......das sie sie nicht weiter verleugnet und falsche (?) Dinge behauptet wie z.B die Art wie sie gezeugt wurde .............und vor allem wünsche ich mir, dass sie sie (wenigstens halb) so lieben und annehmen kann wie ihre andere Mutter (ich) es tue.................
LG Ami (Die heute mal wieder die Zeit findet auch mal was zu schreiben )
Zitat von BlablebluWas wünschen sich die leiblichen Mütter?
- Verständnis für meine Entscheidung
Das finde ich einen der grundlegenden Punkte und ich habe Verständnis für die Entscheidung von abgebenden Eltern.
Ich hoffe nur, dass bei meinem eventuellen Adoptivkind in meiner Verwandtschaft, meinem Bekanntenkreis und meiner Nachbarschaft keiner dabei ist, der über die Entscheidung meiner potentiellen A-Eltern meint:
Zitat von Pingsdorf Wenn ich hier lese, was die (meisten) Adoptierten durchmachen, dann finde ich die Weggabe verantwortungslos. Irgendwie geht's immer weiter. Ich weiß nicht, ob Du gläubig bist, aber ein bißchen Gottvertrauen gehört auch dazu. Denn wenn es noch so trostlos aussieht, irgendwie geht irgendwo wieder eine Tür auf, und dann geht's auch weiter, bloß manches kann man halt nicht vorhersagen.
oder
Zitat von pusteblume ich finde es traurig , wenn man Hilfe angeboten bekommt und sie nicht zu nutzen weiß.
und dann vielleicht noch meinen:
Zitat von pusteblumewo ein wille, da ein weg.
Wie können Adoptiveltern bei solchen Meinungen überhaupt eine noch eine gute Biographiearbeit für das Kind leisten?
In dem Sinne LG Bilyboy
Ach ja, Alles_isi, für dein "Coming-out" in diesem Forum