ZitatWie ich schon sagte, kenne ich persönlich keine Adoptiveltern und die Adoptiveltern meines Sohnes nur sehr flüchtig. Diese Leute sind ungebildet, haben einfache Berufe, eine kleine Verwandtschaft, sind erst nach meiner Anfechtung in eine Mietwohnung im Plattenbau gezogen, in der mein Sohn ein eigenes Zimmer bekam, sind nicht gerade hübsch anzuschauen.
Also dafür dass du ja wirklich von allen um dich herum über den Tisch gezogen und quasi entmündigt wurdest, hattest du aber immer noch ganz schön viel Einfluss. Respekt! Sorry, aber Äußerungen wie zum Beispiel diese deuten meiner Meinung nach auf eine gestörte Selbstwahrnehmung hin und machen es mir immer schwerer dich ernst zu nehmen. Könnte es nicht auch ganz einfach sein, dass die Leute a) sowieso vorhatten umzuziehen oder, noch wahrscheinlicher, b) klugerweise erst in eine größere Wohnung mit Kinderzimmer gezogen sind, als klar war, dass das Kind bei ihnen bleiben würde, und/oder c) sie erst nach einer gewissen Zeit (Kündigungsfrist, Finden einer Wohnung) umziehen konnten?
Was genau möchtest du mit deiner Aussage über Bildungsstand und Aussehen der Adoptiveltern deines Sohnes verdeutlichen? Sprich, was genau tun denn dumme, hässliche Adoptivbewerber so, um an ein Kind zu kommen?
ZitatIch gebe es zu, ja, ich bin voreingenommen, seit mein Kind bei solchen Menschen leben muss und hier in diesem Forum habe ich noch nichts gelesen, was diese Voreingenommenheit nicht genährt hätte.
Schade. Könntest du aber, wenn du es einfach mal versuchen würdest, einen Text unvoreingenommen zu lesen. Aber wer nicht will, der will halt nicht.
ZitatIch habe hier beispielsweise Fragen zur Adoptionsbewerbung gestellt, und, es tut mir leid, aber ich denke, "man" tut eine Menge. Allein das Fachwissen von einigen hier, reicht an meins (teilweise anders gelagert) heran, das ich mir in mehr als einem Jahr angelesen habe -
Danke für das Kompliment! Schon in Erwägung gezogen, dass es hier Leute gibt, die sich schon deutlich länger als ein Jahr mit der Thematik auseinander setzen? Dass auch die Beschäftigung mit dem Thema nicht mit Abschluss der Bewerbung endet, sondern erst richtig los geht, wenn man adoptiert hat? Du findest es wirklich verdächtig, dass jemand sich mit Rechtsgrundlagen, Studien, wissenschaftlichen Theorien, Vorgehensweisen etc auseinander setzt, wenn es um solch eine große und für alle Beteiligten lebensverändernde Sache geht?
Zitat und wenn ich an einer Sache dran bin, steigere ich mich oft auch für eine lange Zeit hinein. Das ist ungewöhlich und markant.
Dass du das tust, wäre mir jetzt fast entgangen Ich finde es absolut nachvollziehbar, dass du das tust, und für jemanden, der sich im Unrecht oder in sonst einer Notlage fühlt oder befindet, überhaupt nicht ungewöhnlich. Wenn du es allgemein als ganz persönliche Eigenschaft meinst: So was nennt man Ehrgeiz oder (in gesteigerter Form) auch Verbissenheit. Und sooo ungewöhnlich ist das jetzt auch nicht. Da gibt es sicherlich noch andere Menschen mit diesem Merkmal.
ZitatUnd ich denke, einige Adoptionsbewerber und Adoptivmütter hier im Forum bemerken, wie sie von mir beobachtet werden. Man braucht sich nur einige Kommentare mir gegenüber anzusehen und merkt schon, in was für einer Alarmbereitschaft so mancher lebt.
Ich weiss nicht wen du genau meinst und ob ich mich da eingeschlossen fühlen sollte. Aber ich sag nur Selbstwahrnehmung...
ZitatMorgenmuffel, Nein, das kann ich nicht belegen, habe nur davon gehört. Alle Mütter, die ich persönlich kennengelernt habe und denen mindestens ein Kind weggenommen wurde, haben das für sich auch so erzählt. Bei einer Bekannten war der Schnitt über 20 cm lang.
Ich weiss nicht wieviele Herkunftsmütter du persönlich kennst, aber ich vermute, für eine repräsentative Studie dürfte es nicht reichen. Genauso wie bei mir. Wenn ich dir jetzt sage, dass 100% aller mir bekannten Herkunftsmütter nicht ein einzges Mal zu einer Schwangerenvorsorgeuntersuchung gegangen sind und 50% dann einen Notkaiserschnitt hatten, lässt sich auch ganz schnell ein Zusammenhang herspekulieren. Wenn ich dann aus meinem Erfahrungshintergrund heraus frage, wieviele der dir bekannten Herkunftsmütter bei Vorsorgeuntersuchungen waren und über geburtsbeeinflussende Umstände wie z.B. die Lage des Kindes Bescheid wussten, was käme dann heraus? Aber welchen Wahrheitsgehalt hätte das, und vor allem, wie würde das der sogenannten "ganzen Wahrheit" gerecht? Nun, für Gerüchte reichte es jedenfalls aus. LG Morgenmuffel
Zitat von Morgenmuffel Ich will die Frau hiermit nicht verurteilen. Aber hinter einem persönlichen Versagen dem eigenen Kind gegenüber immer die Schuld anderer zu suchen, wird einer solchen Situation auch nicht gerecht. LG Morgenmuffel
Ich glaube nicht, dass ich persönlich meinem eigenen Kind gegenüber versagt habe. Und ich vermute, dass diese Mutter auch niemandem Vorwürfe macht oder gemacht hat oder Schuld gesucht hat, kann das sein?
Ich behaupte auch nicht, dass du deinem Kind gegenüber versagt hast. Ich vermute auch, dass diese Mutter kein Interesse an Schuldzuweisungen hat. Ich bezog mich mit meinem Posting auf die Antwort, die du Brigitte gegeben hast, und die ich gerne noch einmal zitiere:
Zitat Aber ich kann die Reaktionen deiner Mutter mit meiner Grundhaltung, dass keine Mutter nach der Geburt ihr Kind freiwillig aktiv weggibt, in Einklang bringen, wenn ich mir vorstelle, dass sie über die Jahrzehnte hinweg die Erinnerung an ihre Gefühle verdrängt hat. Ich muss als Mutter erwähnen, dass das auch nicht schwer ist, [u]solange man das Geschehene nicht verarbeiten darf, wofür das Jugendamt gerne auch sorgt so gut es kann,...
Wer kein Interesse an dem Menschen zeigt, den er geboren hat, selbst wenn er weiss, dass der andere es dringend wünscht oder eine absolute Ausnahmesituation besteht, versagt menschlich. Diesen Sachverhalt werte ich gar nicht. Wahrscheinlich gibt es nachvollziehbare Gründe dafür. Ich will nur darauf hinaus, dass- egal wie es zu dieser Einstellung kommt- man nicht die volle Verantwortung dafür dem Jugendamt in die Schuhe schieben kann, wie du es in deiner Antwort an Brigitte getan hast. LG Morgenmuffel
Zitat von Marleen Ich denke mit der Teildefinition meinst Du Abs. 3 Art. 6 oder? Ich sehe es so: Wer Rechte hat, hat auch Pflichten. Und das Sorgerecht ist eine Pflicht für die Eltern. Wenn sie dieser Pflicht aber nicht nachkommen (sie Abs. 3 Art. 6) dann muss eingegriffen werden -> § 1666 BGB.
Schau mal: "Flucht in Krankheiten" auf Seite 14 dieser Präsentation ist auch nicht schlecht. Diese Psychologen! Ich lese da überall nur "Symbiose" und "Aufstellung" - der ist mir nicht so ganz geheuer. Die eine Präsentation zum Thema Adoption besteht auch nur aus Schlagwörtern. Viel Material ist das nicht. Ich werde bei Gelegenheit mal etwas interessanteres suchen und auch verlinken. Es scheint hier ja eine Nachfrage an informativem Lesestoff zu geben (also jetzt nicht unbedingt bei dir selbst, Marleen, das soll keine Kritik sein).
Ja richtig, diese Stelle meine ich - und Absatz 2 auch. Dann ist also eine Adoptionsfreigabe identisch mit dem "Versagen eines Erziehungsberechtigten" im Sinne von Art. 6, Abs. 3 GG!? Ehrlich, diese Sichtweise verstehe ich erst jetzt. Ich habe es so verstanden, dass die Behörden, wenn sie der Meinung sind, dass der Erziehungsberechtigte aus fadenscheinigen Gründen versagt hat, das Kind wegnehmen können, wenn eine Freigabeerklärung vorliegt. Übrigens hat das für meinen Sohn auch die ganze gesetzliche 8-Wochen-Frist über gezogen. Ich habe immer geantwortet: "Nein und Sie haben jetzt noch kein Recht dieses Thema mir gegenüber anzusprechen.". Diesen §1666 (Kindswohlgefährdung) kenne ich. Den hat der Richter bei der einstweiligen Verfügung gegen mich herangezogen. Es hieß, wegen eines überraschenden Briefs wären die Adoptionsanwärter in einen panikartigen Zustand geraten und befürchten, dass ich meinen Sohn entführe. Da sich die Adoptionsanwärter nicht zu helfen wissen und die Lage unverzüglich geklärt werden muss, da sonst eine körperliche, geistige oder seelische Gefährdung nicht auszuschließen ist und die Eltern nicht in der Lage oder nicht gewillt sind, die Gefahr abzuwenden, wird für mich das Verbot weiterer Kontaktversuche angeordnet. Du könntest aber auch dieses ominöse "nicht Wollen" auf §1666, Abs. 1 beziehen. Dazu müsste aber erstmal festgestellt worden sein, dass das Kindeswohl gefährdet ist, was bei Freigabeerklärungen grundsätzlich nicht der Fall ist. Bei Freigabeerklärungen gibt es keine Gefahr, die es abzuwenden gilt. Ich verstehe es so, dass die Veräußerung von Sorgerecht auf den ersten Satzteil von Absatz 2 im Art. 6 GG zurückgeht. Das Kind wird dann weggenommen, wenn kein Widerspruch vom Sorgeberechtigten eingelegt wird. Eine Freigabeerklärung läuft aufs Gleiche hinaus. Erst wenn es Protest oder einen Widerspruch gibt, braucht das Amt einen gesetzlich festgeschriebenen Grund um ein Kind zu entziehen. Das finde ich schlecht.
Zitat von Morgenmuffel Du findest es wirklich verdächtig, dass jemand sich mit Rechtsgrundlagen, Studien, wissenschaftlichen Theorien, Vorgehensweisen etc auseinander setzt, wenn es um solch eine große und für alle Beteiligten lebensverändernde Sache geht?
Wenn ich dir jetzt sage, dass 100% aller mir bekannten Herkunftsmütter nicht ein einzges Mal zu einer Schwangerenvorsorgeuntersuchung gegangen sind und 50% dann einen Notkaiserschnitt hatten, lässt sich auch ganz schnell ein Zusammenhang herspekulieren. Wenn ich dann aus meinem Erfahrungshintergrund heraus frage, wieviele der dir bekannten Herkunftsmütter bei Vorsorgeuntersuchungen waren und über geburtsbeeinflussende Umstände wie z.B. die Lage des Kindes Bescheid wussten, was käme dann heraus?
Wen interessieren Gerüchte oder die "ganze Wahrheit"? Ich bin gläubige Christin, ich erhoffe mir hier keine Erleuchtung. Ich persönlich bin an Subjektivem interessiert. Was meinst du mit keiner Schwangerenvorsorgeuntersuchung??? Keine Bluttests, keine Ultraschallbilder, kein CTG? Ich wurde im letzten Monat von meiner Heimbetreuerin noch auf die Schnelle gezwungen bei einem Geburtsvorbereitungskurs in einer Hebammenpraxis mitzumachen. Das habe ich total bereut. Ich wurde sehr nervös, habe nur Quatsch gelernt und mich unwohl gefühlt unter den älteren Paaren und mit der am weitesten fortgeschrittenen Schwangerschaft. Die Wehen setzten dann auch 2 Wochen zu früh ein. Ich habe Abitur gemacht, ich muss keine Plastikhüfte unter die Nase gerieben bekommen um mir vorzustellen, wie ich anatomisch gebaut bin und wo das Kind rauskommt. Das war so dämlich. Die ersten Mütter habe ich nur minimal interviewt. Die beiden, die mir Fragen überhaupt beantworteten, sagten beispielsweise, dass sie wohl etwas mit dem Begriff "Damm" anfangen können, ihn nur nicht benutzen wegen sowas wie Befangenheit. Eine von ihnen hat mir von einem Vorbereitungskurs abgeraten. Sie erzählten mir von mehreren Geburten und allen ihren Kindern, aber ich habe viele Details damals als relativ glückliche Schwangere nicht begriffen. Für starke Schmerzen, wie ich sie nach der Geburt hatte, schienen sie sensibilisiert zu sein. Eine sagte, sie hätte nur einmal einen Riss gehabt. Ich hatte große Angst davor geschnitten zu werden oder zu reißen, es kam aber noch schlimmer. Ich habe vielleicht 5 Minuten gepresst, da haben sie angefangen mit der Zange zu hantieren und dann zu schneiden. Vorher hatte ich mich drei mal im Kreissaal übergeben. In den ersten Tagen nach der Geburt konnte ich meine Finger nicht bewegen. Die Kanüle von der PDA wurde am sechsten Tag nach der Geburt entfernt - am ersten Tag, an dem ich ohne Rückenlehne kurz aufrecht sitzen konnte. Nenne es paranoid, aber ich hatte mir das CTG lange genug angesehen, dass ich die angeblich verschwundenen Herztöne auch selbst bemerkt hätte. Mein Sohn wäre auch ohne Schnitt gekommen. Eine der Schwestern war als ich aufwachte in meinem Zimmer und sagte mir unvermittelt, dass sie dabei war und es ihr für mich sehr leid tut. Ich fühlte mich danach verstümmelt. Die spätere Bekannte mit dem 20cm-Schnitt, für die ich einen Widerruf ihrer Absichtserklärung geschrieben und eingereicht habe, kannte ich länger und war befreundet mit ihr. Sie hatte einen Mutterpass und Ultraschallbilder.
Verdächtig finde ich eher, was Adoptionsbewerber scheinbar ablehnen. Kritische Hinterfragungen des funktionierenden Systems.
Wenn dich Gerüchte nicht interessieren,warum streust du dann ständig selber welche? Bitte belege deine Aussagen mit Links oder Urteilen,dann glaube ich dir,dass Kinder herausgeschnitten werden,um sie bösen Adoptiveltern zu übergeben. Ich weiss auch,wie mein Körper gebaut ist,kenne ihn selbst sogar am besten. Aber du wirst es nicht glauben,ich brauchte einen Kaiserschnitt. Meine Tochter wurde mir auch sofort weggenommen,weil sie dringend medizinisch versorgt werden musste (war ein Notkaiserschnitt). Nach 5 Stunden ging es ihr besser,ich bekam sie in die Arme gelegt und bis heute ist sie bei mir. Das sind nun fast 16 Jahre. Achja,ich war auch noch sehr jung damals,nämlich 22. Ich brauchte lange,bis ich mich erholt hatte. Aber wäre nicht "geschnitten" worde,wäre ich heute keine Mutter.
Zitat von MartinaHallo Brigitte, Marleen, Käfer und alle anderen Adoptierte, denen eine harmonische, zumindeste freundschaftliche Beziehung zu ihren H-Müttern verwehrt bleibt,
Huhu Martina,
ich habe mittlerweile, nach einigen Startschwierigkeiten Kontakt Ist also alles im Lot diesbezüglich bei mir.
Nur der Spagat zwischen H-Familie und A-Familie ist kompliziert Ich knabbere einfach an vielen Spätfolgen bezüglich der Adoption - vieles wirkt sich auf mein jetztiges Leben aus und das ist manchmal schwierig.
Deswegen schließe ich mich Deinem Wunsch für Brigitte und Käfer an
Zitat von nancy Wie ich schon sagte, kenne ich persönlich keine Adoptiveltern und die Adoptiveltern meines Sohnes nur sehr flüchtig. Diese Leute sind ungebildet, haben einfache Berufe, eine kleine Verwandtschaft, sind erst nach meiner Anfechtung in eine Mietwohnung im Plattenbau gezogen, in der mein Sohn ein eigenes Zimmer bekam, sind nicht gerade hübsch anzuschauen.
Du beschreibst hier quasi meine H-Familie! Mit Ausnahme auf das "hübsch anzusehen", weil ich gerade nicht weiß was Du damit meinst. Entweder soll es heissen, dass diese Leute "hässlich sind" - also nicht Deinem Schönheitsideal entsprechen oder aber dass sie "verwahrlost" herumlaufen. Ich verstehe auch die Aussage mit der kleinen Verwandtschaft nicht. Was hat die Verwandschaft damit zu tun?
Zitat von nancy
Ja richtig, diese Stelle meine ich - und Absatz 2 auch. Dann ist also eine Adoptionsfreigabe identisch mit dem "Versagen eines Erziehungsberechtigten" im Sinne von Art. 6, Abs. 3 GG!?
Nein - nicht identisch. Aber man kann den Art. 6 quasi als Grundlage heranziehen. So wie man vermutlich die meisten Artikel aus dem GG als Grundlage für Gesetze ansehen muss. Die Freigabe wird geregelt über das Adoptionsvermittlungsgesetz und das BGB.
Interessant hierzu ist der Bonner Kommentar zum Art. 6 Grundgesetz. Ich suche mal das Buch raus heute abend und tippe ihn ab.
Zitat von nancyDazu müsste aber erstmal festgestellt worden sein, dass das Kindeswohl gefährdet ist, was bei Freigabeerklärungen grundsätzlich nicht der Fall ist. Bei Freigabeerklärungen gibt es keine Gefahr, die es abzuwenden gilt. Ich verstehe es so, dass die Veräußerung von Sorgerecht auf den ersten Satzteil von Absatz 2 im Art. 6 GG zurückgeht. Das Kind wird dann weggenommen, wenn kein Widerspruch vom Sorgeberechtigten eingelegt wird. Eine Freigabeerklärung läuft aufs Gleiche hinaus. Erst wenn es Protest oder einen Widerspruch gibt, braucht das Amt einen gesetzlich festgeschriebenen Grund um ein Kind zu entziehen. Das finde ich schlecht.
Nein - das ist so nicht richtig. Eine Freigabeerklärung ist - wie der Name ja schon sagt - die Erklärung, dass Du Dein Kind zur Adoption freigibst. Das hat mit Art. 6 GG und mit Sorgerechtsentziehung bzw. Wegnahme nichts zu tun. Das sind rechtlich gesehen zwei Paar Stiefel und völlig unterschiedliche Gesetzesgrundlagen.
Die Zustimmung zur Adoption kommt von den Eltern (in der Regel) frühestens 8 Wochen nach der Geburt - siehe § 1747 BGB. Bei verletzung der elterlichen Pflicht jedoch wird diese Freigabe durchs Vormundschaftsgericht geregelt - § 1748 BGB - der sich hier auf § 1666 beziehen kann.
Zitat von Morgenmuffel Du findest es wirklich verdächtig, dass jemand sich mit Rechtsgrundlagen, Studien, wissenschaftlichen Theorien, Vorgehensweisen etc auseinander setzt, wenn es um solch eine große und für alle Beteiligten lebensverändernde Sache geht?
Wenn ich dir jetzt sage, dass 100% aller mir bekannten Herkunftsmütter nicht ein einzges Mal zu einer Schwangerenvorsorgeuntersuchung gegangen sind und 50% dann einen Notkaiserschnitt hatten, lässt sich auch ganz schnell ein Zusammenhang herspekulieren. Wenn ich dann aus meinem Erfahrungshintergrund heraus frage, wieviele der dir bekannten Herkunftsmütter bei Vorsorgeuntersuchungen waren und über geburtsbeeinflussende Umstände wie z.B. die Lage des Kindes Bescheid wussten, was käme dann heraus?
Wen interessieren Gerüchte oder die "ganze Wahrheit"? Ich bin gläubige Christin, ich erhoffe mir hier keine Erleuchtung. Ich persönlich bin an Subjektivem interessiert. Was meinst du mit keiner Schwangerenvorsorgeuntersuchung??? Keine Bluttests, keine Ultraschallbilder, kein CTG? Ich wurde im letzten Monat von meiner Heimbetreuerin noch auf die Schnelle gezwungen bei einem Geburtsvorbereitungskurs in einer Hebammenpraxis mitzumachen. Das habe ich total bereut. Ich wurde sehr nervös, habe nur Quatsch gelernt und mich unwohl gefühlt unter den älteren Paaren und mit der am weitesten fortgeschrittenen Schwangerschaft. Die Wehen setzten dann auch 2 Wochen zu früh ein. Ich habe Abitur gemacht, ich muss keine Plastikhüfte unter die Nase gerieben bekommen um mir vorzustellen, wie ich anatomisch gebaut bin und wo das Kind rauskommt. Das war so dämlich. Die ersten Mütter habe ich nur minimal interviewt. Die beiden, die mir Fragen überhaupt beantworteten, sagten beispielsweise, dass sie wohl etwas mit dem Begriff "Damm" anfangen können, ihn nur nicht benutzen wegen sowas wie Befangenheit. Eine von ihnen hat mir von einem Vorbereitungskurs abgeraten. Sie erzählten mir von mehreren Geburten und allen ihren Kindern, aber ich habe viele Details damals als relativ glückliche Schwangere nicht begriffen. Für starke Schmerzen, wie ich sie nach der Geburt hatte, schienen sie sensibilisiert zu sein. Eine sagte, sie hätte nur einmal einen Riss gehabt. Ich hatte große Angst davor geschnitten zu werden oder zu reißen, es kam aber noch schlimmer. Ich habe vielleicht 5 Minuten gepresst, da haben sie angefangen mit der Zange zu hantieren und dann zu schneiden. Vorher hatte ich mich drei mal im Kreissaal übergeben. In den ersten Tagen nach der Geburt konnte ich meine Finger nicht bewegen. Die Kanüle von der PDA wurde am sechsten Tag nach der Geburt entfernt - am ersten Tag, an dem ich ohne Rückenlehne kurz aufrecht sitzen konnte. Nenne es paranoid, aber ich hatte mir das CTG lange genug angesehen, dass ich die angeblich verschwundenen Herztöne auch selbst bemerkt hätte. Mein Sohn wäre auch ohne Schnitt gekommen. Eine der Schwestern war als ich aufwachte in meinem Zimmer und sagte mir unvermittelt, dass sie dabei war und es ihr für mich sehr leid tut. Ich fühlte mich danach verstümmelt. Die spätere Bekannte mit dem 20cm-Schnitt, für die ich einen Widerruf ihrer Absichtserklärung geschrieben und eingereicht habe, kannte ich länger und war befreundet mit ihr. Sie hatte einen Mutterpass und Ultraschallbilder.
Verdächtig finde ich eher, was Adoptionsbewerber scheinbar ablehnen. Kritische Hinterfragungen des funktionierenden Systems.
Dann fassen wir mal zusammen: Du hast dich mit zwei (!) weiteren Herkunftsmüttern über deren Geburtserlebnisse ausgetauscht. Die eine bezeugt dir gegenüber sogar noch, bei nur einer ihrer Geburten einen Dammriss gehabt zu haben. Dann gibt es noch den 20- cm- Schnitt, der von dir ohne weitere Auskunft über die Entstehung desselben herangezogen wird. Und du schaffst es aufgrund dieser mageren Aussage, die Behauptung in die Welt zu setzen, dass bei Frauen gezielt Geburtsverläufe negativ beeinflusst werden, damit man zum Schluss ihnen die Kinder rausschneiden kann? DAS finde ICH verdächtig!
Mit Schwangerenvorsorge meine ich allgemein ausgedrückt Maßnahmen, die eine Frau in Anspruch nimmt, die den Erhalt eines Mutterpasses zur Folge haben. Und nein, die Herkunftsmütter, von denen ich schrieb, hatten allesamt keinen Mutterpass.
Du schreibst, du persönlich bist an Subjektivem interessiert. Wahre Worte. Du bist genauer gesagt nur an deiner subjektiven Meinung interessiert. Meinetwegen, das ist dein Recht. Aber damit erklärt sich, warum mit dir ein konstruktiver Austausch leider unmöglich ist.
Übrigens: Mit der "ganzen Wahrheit" meinte ich, dass man einen Sachverhalt von mehreren Perspektiven aus betrachten sollte, um sich ein schlüssiges Bild verschaffen zu können. Du selbst hast mir ja neulich indirekt dazu geraten, als du mir empfahlst, die Meinung der Adoptiveltern deines Sohnens und die des Richters kennen zu lernen, um zu verstehen, was bei dir damals gelaufen ist. LG Morgenmuffel
Zitat von KäferWenn dich Gerüchte nicht interessieren,warum streust du dann ständig selber welche? Bitte belege deine Aussagen mit Links oder Urteilen,dann glaube ich dir,dass Kinder herausgeschnitten werden,um sie bösen Adoptiveltern zu übergeben. Ich weiss auch,wie mein Körper gebaut ist,kenne ihn selbst sogar am besten. Aber du wirst es nicht glauben,ich brauchte einen Kaiserschnitt. Meine Tochter wurde mir auch sofort weggenommen,weil sie dringend medizinisch versorgt werden musste (war ein Notkaiserschnitt). Nach 5 Stunden ging es ihr besser,ich bekam sie in die Arme gelegt und bis heute ist sie bei mir. Das sind nun fast 16 Jahre. Achja,ich war auch noch sehr jung damals,nämlich 22. Ich brauchte lange,bis ich mich erholt hatte. Aber wäre nicht "geschnitten" worde,wäre ich heute keine Mutter.
Käfer, ich rede von Dammschnitten. Es ist mir erst im Nachhinein aufgefallen. Wie die beiden Mütter, die mir während meiner Schwangerschaft im Mutter-Kind-Heim meine Fragen beantwortet haben, habe ich es nur "unten" genannt. Ich meine keinen Kaiserschnitt, sondern einen Schnitt im Genitalbereich, von der Vagina ausgehend. Und dass ich Gerüchte streue, ist Quatsch. Ich erzähle vor allem, was ich selbst erlebt habe. Keiner ist verpflichtet, es als die Wahrheit anzunehmen. Wenn du mir nicht glaubst, ist das in Ordnung, aber verleumde mich nicht, indem du öffentlich behauptest, ich würde die Unwahrheit sagen. Ich selbst habe nach der Geburt ca. 10 Stunden geschlafen. Die Bekannte von mir 12 Stunden. Mein Sohn wurde gleich nach der Geburt und dann erst wieder 12 Stunden später von mir gestillt. Was 5 Stunden nach der Geburt war, habe ich nie erfahren. Als ich aufgewacht bin, wurde eine bestimmte Schwester zu mir gerufen, ich soll versuchen, wach zu bleiben, bis sie da ist, hieß es. Die hielt meine Hand und entschuldigte sich persönlich für den Hergang der Geburt.
20 cm, von der Vagina ausgehend, bei langen Schnitten neben dem After vorbei. Meine eigene Narbe ist ca 10 cm lang. Ich bin 1, 62, die ehemals Bekannte 1, 75 m groß.