ZitatAber mal eine Frage, was hätte sich an den Umständen, die zur Adoption führten geändert ,wenn ihr von den Nachwirkungen auf euch gewust hättet? Hätte plötzlich die Familie mehr unterstützung gegeben, wäre der Kindsvater dadurch zu mehr als Fersengeld zu geben bereit gewesen? Hättet ihr euch weniger überreden lassen in dem Zustand in dem ihr wart euch überhaupt überreden zu lassen? Hättet ihr euch selbst um die Kinder gekümmert oder sie in der Verwantschaft geparkt , für den Fall das ihr euch mal selbst um sie kümmern könnt? Sie in Dauerpflege gegeben mit allem was dazu gehört? Was hätte das für euere Kinder bedeutet?
Das ist natürlich im Nachhinein schwierig zu sagen. Es bedarf nicht nur die Aufklärung um die Nachwirkungen. Etwas mehr Hilfe für Mütter in Not würde ich mir da schon wünschen. Im Nachhinein könnte ich mir aber durchaus vorstellen, dass ich mehr Unterstützung von meiner Familie bekommen hätte, wenn sich jemand bereit erklärt hätte mit meiner Mutter zu sprechen. Ja, dann hätte ich mich wahrscheinlich selbst um mein Kind gekümmert. Und selbst eine zeitlich begrenzte Unterbringung in der Verwandschaft mit regelmäßigen Kontakten fände ich besser als eine Adoption. Meine persönliche Meinung.
ZitatWenn meine Kinder die Nachnamen ihrer leiblichen Eltern annehmen wollen so ist mir das nicht einen Aufreger wert, das macht nicht die Zugehörigkeit zu uns aus.
Sehr schön. Und was genau macht die Zugehörigkeit zu euch aus? Der gesetzlich verbriefte Stand der Dinge oder doch eher die Beziehung, die Bindung?
Der Unterschied liegt für mich eindeutig darin, dass die Zeugung ein natürlicher Vorgang ist, wärend eine Adoption ein amtlicher Vorgang ist. Das kann man nicht gleichsetzen!
Menschlich (oder emotional, wie auch immer man das nennen mag) kann man das sicher nicht gleichsetzen, das stimmt. Wenn man jetzt aber ausschließlich auf das Kindeswohl sieht, alle emotionalen, natürlichen und ethischen Punkte "ignoriert" und nur von der Logik her an das Thema geht: Muss man das dann nicht sogar gleichsetzen? Und wie sieht es aus mit zeugungsunfähigen, die sich ein Kind wünschen (und bei denen beste Rahmenbedingungen herrschen)?
Müsste sich da nicht jeder, ob leibliche Eltern oder Adoptionsbewerber, fragen, ob nicht die jeweilige Alternative doch besser für das Kind wäre? Oder im Falle der leiblichen Eltern, ob dem Kind wirklich beste "Bedingungen" gegeben werden können?
Klar, so können glücklicherweise (?) die wenigsten an dieses "Thema" herangehen. Nur finde ich es ziemlich miesen Stil, wenn die "eine Seite" (hier die Herkunftseltern) die "andere Seite" (Adoptiveltern) für alles Schlechte verantwortlich machen. Umgekehrt gilt das natürlich genauso.
Adoption (oder auch Kinder und Erziehung allgemein) kann man nicht pauschalisieren, es gibt auf "beiden Seiten" viele verschiedene Einzelfälle. Das in 2 "Lager" einteilen zu wollen, scheint mir zumindest ungerecht wenn nicht sogar unmöglich.
Und zum Schluß noch: Um den "Frieden" hier wiederherzustellen, würde ich allen hier vorschlagen, die eigenen Emotionen etwas zurückzufahren und sich vielleicht auch in die Lage/Situation der jeweils "anderen Seite" hineinzuversetzen. Ich finde, das Thema Adoption ist zu wichtig, um sich in 'nem Forum verbal zu prügeln. Sollte es hier nicht vielmehr um Austausch untereinander gehen? Ich denke, damit wäre allen am besten geholfen.
Bei mir wurden die von dir genannten Beratungen und noch mehr gemacht, was an der Adoption meines Babys nichts geändert hat. Ich erinnere mich nur beispielsweise an den lächerlichen Rat der Adoptionsvermittlerin, mein Vergewaltiger und ich könnten ja eine Paartherapie machen, nachdem ich es abgelehnt hatte ihm 500 Euro für einen Vaterschaftstest vorzuschießen. Daraufhin drehte er in einem Raum im M-K-Heim direkt vor unserem Baby durch und erinnerte die Adoptionsvermittlerin lautstark daran, dass wir kein Paar sind. Für mich kam Dauerpflege deshalb nicht in Frage, weil ich mein Kind behalten wollte. Ich würde es für gut heißen, wenn statt leerer Worte den Hilfesuchenden Antragsformulare für Gelder mitgegeben werden würden. Bei mir war es so, dass ich im M-K-Heim sofort gezwungen wurde meinen nach der exmatrikulation beantragten Harz-Mindestsatz für eine Person abzutreten und mich mit 100 Euro monatlich auf die Hand per Unterschrift zufrieden zu geben. Daher, dass ich im Nachhinein extrem oft bei der Adoptionsvermittlungsstelle reingeschneit bin, weiß ich, dass Adoptionsbewerber vernünftig beraten, und nicht in solch katastrophale Umstände gedrängt werden.
Zitat von BibiBlocksteinHallo March, hast Du mit der Herkunftsmutter selbst gesprochen, dass Du davon ausgehst, dass es eine gute Beratung war? Ich bezweifel leider dass die SA vom JA wirklich so gut beraten können, da sie kaum etwas über die Gefühle und den weiteren Werdegang der Herkunftsmütter nach der Adoption wissen. Demnach können sie m.M. nach meistens gar nicht wirklich die Vor- und Nachteile rüber bringen. Aus meiner Sicht hat sich die herkunftsmutter auch nicht gegen Euren kleinen entschieden, sondern eher gegen ein Leben mit einem Kind. Das hat ja mit dem Kleinen als Person erst mal nichts zu tun.
Liebe Grüße, Bianka
ja, wir haben mit ihr zusammen mit der SA und einer neutralen Person (Übersetzerin) die ihr sogar auch ihre Hilfe angeboten hat gesprochen. Warum wird hier immer alles bezweifelt und zerpflückt was man schreibt?
Zitat von Stu1981 Menschlich (oder emotional, wie auch immer man das nennen mag) kann man das sicher nicht gleichsetzen, das stimmt. Wenn man jetzt aber ausschließlich auf das Kindeswohl sieht, alle emotionalen, natürlichen und ethischen Punkte "ignoriert" und nur von der Logik her an das Thema geht: Muss man das dann nicht sogar gleichsetzen? Und wie sieht es aus mit zeugungsunfähigen, die sich ein Kind wünschen (und bei denen beste Rahmenbedingungen herrschen)?
Müsste sich da nicht jeder, ob leibliche Eltern oder Adoptionsbewerber, fragen, ob nicht die jeweilige Alternative doch besser für das Kind wäre? Oder im Falle der leiblichen Eltern, ob dem Kind wirklich beste "Bedingungen" gegeben werden können?
Der Begriff "Kindeswohl" kann nicht mal vom Gesetzgeber abschließend definiert werden. Was sind denn die besten Rahmenbedingungen für ein Kind? Ein Haus, ein Garten, viel Geld? Oder ist es die Liebe, die Fürsorge, der Respekt und die Zeit? Hier gehen die Meinungen ja schon auseinander. Und wie gesagt ich bin nicht dagegen, dass ein Kind in eine andere Familie kommt, wenn es nicht anders geht!
Zitat von Stu1981 Klar, so können glücklicherweise (?) die wenigsten an dieses "Thema" herangehen. Nur finde ich es ziemlich miesen Stil, wenn die "eine Seite" (hier die Herkunftseltern) die "andere Seite" (Adoptiveltern) für alles Schlechte verantwortlich machen. Umgekehrt gilt das natürlich genauso.
Adoption (oder auch Kinder und Erziehung allgemein) kann man nicht pauschalisieren, es gibt auf "beiden Seiten" viele verschiedene Einzelfälle. Das in 2 "Lager" einteilen zu wollen, scheint mir zumindest ungerecht wenn nicht sogar unmöglich.
Und zum Schluß noch: Um den "Frieden" hier wiederherzustellen, würde ich allen hier vorschlagen, die eigenen Emotionen etwas zurückzufahren und sich vielleicht auch in die Lage/Situation der jeweils "anderen Seite" hineinzuversetzen. Ich finde, das Thema Adoption ist zu wichtig, um sich in 'nem Forum verbal zu prügeln. Sollte es hier nicht vielmehr um Austausch untereinander gehen? Ich denke, damit wäre allen am besten geholfen.
Zitat von BibiBlocksteinHallo March, hast Du mit der Herkunftsmutter selbst gesprochen, dass Du davon ausgehst, dass es eine gute Beratung war? Ich bezweifel leider dass die SA vom JA wirklich so gut beraten können, da sie kaum etwas über die Gefühle und den weiteren Werdegang der Herkunftsmütter nach der Adoption wissen. Demnach können sie m.M. nach meistens gar nicht wirklich die Vor- und Nachteile rüber bringen. Aus meiner Sicht hat sich die herkunftsmutter auch nicht gegen Euren kleinen entschieden, sondern eher gegen ein Leben mit einem Kind. Das hat ja mit dem Kleinen als Person erst mal nichts zu tun.
Liebe Grüße, Bianka
ja, wir haben mit ihr zusammen mit der SA und einer neutralen Person (Übersetzerin) die ihr sogar auch ihre Hilfe angeboten hat gesprochen. Warum wird hier immer alles bezweifelt und zerpflückt was man schreibt?
Ich zweifelte nicht an Deiner Aussage sondern daran, dass das JA alleine kompetent genug ist. Sorry, dass ich nachgefragt habe und nicht jedes einzelne Schiksal im Kopf habe.
warum soll es nicht durchaus kompetente JA SA geben? Wenn ich hier so querlese sind alle Jugendämter inkompetent. Warum seid ihr der Meinung? Wir haben mit unserem gegenteilige Erfahrungen gemacht - egal in welcher Hinsicht. Ob es jetzt um den Respekt gegenüber der LM ging, die Unterstützung in Sachen offene Adoption, die Wurzelsuche etc.
Liebe March, natürlich gibt es kompetente SA bei den Jugendämter! Meinungen resultieren aber nun mal größtenteils auf Erfahrungen. Ich zweifelte auch nicht an, dass die SA respektvoll über Herkunftsmütter reden oder dass sie ihren Job der Vermittlung nicht gut genug ausüben. Ich bezweifel allerdings dass die meisten SA wirklich wissen was für Auswirkungen eine Adoption in Zukunft auf die leibliche Mutter hat. Ich habe mit verschiedenen SA und ähnlichen Menschen gesprochen. Nein, sie hätten nicht einmal ansatzweise gedacht dass eine Herkunftsmutter überhaupt darunter leiden könnte. Deshalb bin ich dagegen, dass eine Person beide Seiten berät. Jemand, dessen Job es ist Adoptionen zu vermitteln kann meiner Meinung (nicht ihr oder wir sondern ich denke das) nach nicht gleichzeitig eine angehende Herkunftsmutter kompetent beraten.
Zitat von HashimotoHallo, ich traue mich, nochmal was zu schreiben - aber wollt ihr wirklich die Meinung einer Adoptierten hören?? Leider kann ich nämlich nichts Gutes über meine Herkunftsmutter schreiben; aber das habe ich ja schon lang und breit erzählt, warum das so ist; bloß bin ich bislang hier auf wenig Verständnis gestoßen (bis auf wenige Ausnahmen), ganz im Gegenteil. Meine Wünsche als Adoptierte? Tja, leider leben meine Adoptiveltern nicht mehr, meine A-Mutter ist leider im April d.J. gestorben. Ich hatte immer den "Traum", dass sie und meine leibliche Mutter sich mal treffen und sich im Alter gut verstehen und sich austauschen. Leider nur ein Traum. Meine A-Mutter wusste nicht, dass ich vor 3 Jahren meine leibliche Mutter gefunden habe. Ich wünsche mir auch, dass meine leibliche Mutter zu mir steht, dass ich ihr wichtig bin,aber leider hat sie kein Interesse mehr an mir. Ich möchte nochmasl betonen, dass ich überhaupt nicht schlecht über Herkunftsmütter denke! Bloß meine eigene Mutter hat mich sehr,sehr enttäuscht. Liebe Grüße Brigitte
Liebe Brigitte, entschuldige bitte das Übersehen Deines Beitrags, über den ich mich im Nachhinnein noch freue. Leider ist es so, dass ich tagsüber nicht oft an den Computer komme und abends so viele Beiträge aufgelaufen sind, dass ich, wenn ich nicht systematisch vorgehe, einige davon gar nicht lese. Wenn ich meine, auf einen Beitrag unbedingt antworten zu müssen, mache ich das gleich und habe dann die anderen, noch nicht gelesenen total vergessen, weil ich meinen, nun an letzter Stelle stehenden noch einmal überprüfe. Auch eben wieder entdeckte ich Antworten auf mir unbekannte Postings, die ich durch mein unkoordiniertes Vorgehen übersehen hatte.
Dein Schicksal geht mir sehr nahe, was ich Dir schon einige Male bezeugte. Leider kann ich auch nicht helfen, außer Dir den Ratschlag zu geben, mit Deiner Nichte weiter Kontakt zu pflegen, der sich hoffentlich einmal so auszahlt, dass sie ihre Verwandtschaft von Deinem großen Wert überzeugen kann. Natürlich ist es unbefriedigend und schmerzhaft, von der nächsten Verwandtschaft nur über Dritte zu erfahren und nicht selbst aktives Mitglied sein zu dürfen. Man kann nur hoffen, dass sich (hauptsächlich) die Mutter und auch die Geschwister eines Tages darauf besinnen, dass auch Du dazugehörst. Vielleicht kommt mit fortschreitendem Alter diese Erkenntnis. Das wünsche ich Dir von Herzen. LG Martina
jetzt gebe ich auf! Mein Anliegen, für H-Mütter, A-Mütter und Adoptierte durch Meinungs-, Gedanken- und Erfahrungsaustausch aller Seiten irgendeinen Konsens zu finden, mit dem sie alle gut leben können und der vor allem den Adoptierten den größtmöglichen Lebenswert sichert, sehe ich als gescheitert an. Wie ich bereits schrieb, wollte ich keine Vorwürfe und keine Hackerei schüren, denn das wird allen Seiten nicht gerecht; sondern nur Verständnis für die Belange aller herausarbeiten. Vielleicht hat dieser Thread wenigstens etwas bewirkt, nämlich die Erkenntnis, dass man bei diesem Thema den jeweils anderen ihre Einstellung und Denkweise lassen muss und sich nur drum herum friedlich austauschen kann. Das ist zwar nicht befriedigend, aber man weiß wenigstens, woran man ist.
ZitatDeshalb bin ich dagegen, dass eine Person beide Seiten berät. Jemand, dessen Job es ist Adoptionen zu vermitteln kann meiner Meinung (nicht ihr oder wir sondern ich denke das) nach nicht gleichzeitig eine angehende Herkunftsmutter kompetent beraten.
Das unterschreibe ich sofort und es würde für mich zu einer Veränderung des Adoptionsverfahrens in Richtung humane Adoption dazugehören. Ich würde sogar so weit gehen, zu sagen, dass eine andere Stelle als das JA die Beratungen durchführen müsste. Für die Adoptionsbewerber eine Adoptionsvermittlung, wo über das Trauma einer Adoption und die möglichen Folgen bei dem Kind aufgeklärt würde. Für die Herkunftsmütter eine Adoptionsberatungsstelle, ähnlich wie die Beratung bei einem Schwangerschaftsabbruch, wo alle Möglichkeiten vorgestellt würden, die der Mutter zur Verfügung ständen, um ihr Kind zu behalten.
@Martina vielleicht geben ja die anderen nicht auf. Ich jedenfalls finde deine Idee gut. Und die Reibungspunkte sind ja nicht weg, wenn man solche Themen meidet, sondern es brodelt dann im Untergrund, oder? Wer weiss ob wir nicht doch zu einem gegenseitigen Verständnis finden und gemeinsamen Ideen.
@Hashimoto, das tut mir so leid für dich, ich würde dir eine bessere Situation wünschen. ich habe deine ganze Geschichte nicht im Kopf, werde aber noch mal danach suchen .Aber mir scheint, es belegt wieder ein Mal, dass Adoption für alle Beteiligten ein Minenfeld ist.
es hat einfach keinen Sinn - hier dreht sich alles im Kreis! Cooky hat im August unter anderem dies hier geschrieben:
Diese Forum ist tot. Zu einseitig, zu voreingenommen, ohne jegliche Chance, alle Seiten einer Ado zu erklären, zu verstehen und zu lernen. Fair und sachlich, trotz aller Emotionen. Danke, das war' s. cooky...
Und sie hat absolut Recht! Ich möchte gerne an ihr erstes posting unter der Rubrik "Hier läuft was schief ... und das ist sehr schade." erinnern.Bis auf einige wenige Punkte hat sie genau den Nagel auf den Kopf getroffen!
Liebe Martina, ich hatte echt geglaubt und gehofft, dass die Eröffnung Deines Fadens alle 3 Seiten der von Adoption Betroffenen einander etwas näher bringen könnte! Aber wenn jedes Argument in Stücke gerissen, aus dem Zusammenhang herausgerissen und/oder nicht ernst genommen wird, macht es auch für mich kaum noch Sinn, hier mitzuschreiben! Hier wird oftmals vergessen, um wen es eigentlich geht: um Kinder, die erst einmal keiner will! Da werden die eigenen Befindlichkeiten an erste Stelle gesetzt, ohne Rücksicht! Ich kann/konnte oftmals hier bei euch nicht glauben, dass ich es mit menschlichen Lebewesen zu tun habe - und ich schäme mich fremd - eine Attitüde, von der ich dachte, sie längst abgelegt zu haben! Schade!!!
Vielen von euch attestiere ich ein kurzes Leben, denn so viel Wut und innere Zerfressenheit zerstören Körper und Geist vorzeitig!
So, dafür habe ich jetzt meine kurze Pause geopfert!
Da muß ich Dir ausnahmsweise mal Recht geben, Bibib., ich antworte immer beim Lesen und sehe dadurch erst später, was die anderen antworten. [/quote]
Hallo,
ich halte den Meinungsaustausch für schwierig, wenn jemand, der sich traut, einen eigenen ehrlichen Standpunkt, egal wie er ist, persönlich angegriffen wird. Es scheint mittlerweile so zu sein, dass offenbar nach kritischen Standpunkten gesucht wird, um "ein Schwein durchs Dorf zu jagen." Da werden Standpunkte beliebig ergänzt, interpretiert, verändert, nur um sich hinterher drauf zu stürzen.
Es beschweren sich darüber hinaus dann auch noch Leute, die selbst persönlich ausgeteilt haben. (siehe Zitat oben ) Ich meine damit, dass Leute persönlich angesprochen und angemacht werden. Wenn ich sauer über die Frage bin, ob ich noch alle Tassen im Schrank habe, ist das keine Befindlichkeit, sondern statt dass man sich mit meinen Argumenten sachlich auseinandersetzt, kommt eine schlichte beleidigende Frage, der sich auch noch angeschlossen wird.
Mein Standpunkt hinsichtlich der Kosten und der Mühe mit einem Adokind oder einem eigenen Kind wurde auch von anderen in etwas anderer Form vertreten. Es ist und bleibt eine Meinung. Ich habe zu keinem Zeitpunkt jemanden persönlich angegriffen, bin hier aber in einer ständigen Verteidigungsposition, wenn ich es wage, einen Standpunkt zu vertreten, der nicht allen gefällt. Ich muss doch mit den Standpunkten der anderen auch leben, ohne dass ich sie gleich frage, ob sie "einen an der Waffel haben". Ich bin weder jemandens Herzchen, noch möchte ich, dass nachgetreten wird, wenn ich die Frage, ob ich noch alle Tassen im Schrank hätte daneben finde. Das ist ein persönlicher Angriff. Das sollte ein Administrator auch wissen. Wenn er dann noch nachlegt, heißt es, dass er wieder keine sachlichen Argumente auf mein posting parat hat, egal wie er es findet.
Ich versuche es immer wieder, einen eigenen Standpunkt kundzutun, bin es bald aber wirklich leid, es weiterhin zu tun, da ich keinen Bock mehr auf persönliche Angriffe habe.
Was hat uns bewogen zu adoptieren und kein Pflegekind zu nehmen ...
Das permanente lieb gewinnen und wieder los lassen müssen, das wir im Vorfeld schon durch hatten. Nicht immer nur Schnipsel an Entwicklung zu sehen sondern auch mal das große Ganze zu erleben wie Kinder erwachsen werden. Mit der Bindung zu den Kindern hatten wir nie Schwierigkeiten, einige besuchen uns heute noch oder melden sich wenigstens per Tel ab und an. Keines von ihnen hatte Eltern die nicht, zumindest nach einiger Zeit, gute Eltern gewesen sind. Aber auch die leiblichen Mütter meiner Kinder sind ihren anderen Kindern gute Mütter! Nur war es für sie klar das diese Kinder ein permanentes Zuhause brauchen in das sie rein wachsen sollen. Und das dieses Zuhause unter keinen Umständen bei ihnen sein soll. Beide hatten gute Gründe!
Zu unseren Kindern wurden sie aber erst mit der Adoption. Vorher hätte ich sie ohne mit der Wimper zu zucken an ihre Mütter zurück gegeben. (Rotz und Wasser hätte ich erst hinterher geheult) Nach der Ado waren die leiblichen Mütter aber nur noch die leiblichen Mütter der Kinder, gern gesehen Gäste im Leben der Kinder ,von mir aus auch ihre Vertrauten aber ohne rechtliche Position etwas bestimmen zu dürfen. (Was nicht heist das ich die leibliche Mutter unseres Sohnes nicht einige male nach ihrer Meinung gefragt habe) Das war der Anker hier AUCH! Wurzeln zu schlagen ohne Wenn und Aber. Das wenn uns etwas passiert sie hier in ihrer Familie abgesichert sind, sich die von uns bestimmten Menschen unseres Vertrauens ihrer Annehmen. Und nicht als Pflegekinder ohne Anspruch auf nix. Denn nicht nur wir haben diese Kinder ins Herz geschlossen sondern auch unsere Geschwister und ihre Familien,die Omas ... und die Kinder diese als verlässliche orientierung und Familie ja auch.
Alle anderen Konstrukte, die sich hier als Idee breit machen hätten bei uns nicht funktioniert. Wir hätten uns darauf nicht eingelassen. Und ich wage zu bezweifeln das sie besser funktionieren würden als offene Adoptionen. Nur das noch viel mehr Leute zu allem ihren Senf geben würden. Liebe Grüße Patty
Zitat von Stu1981 Menschlich (oder emotional, wie auch immer man das nennen mag) kann man das sicher nicht gleichsetzen, das stimmt. Wenn man jetzt aber ausschließlich auf das Kindeswohl sieht, alle emotionalen, natürlichen und ethischen Punkte "ignoriert" und nur von der Logik her an das Thema geht: Muss man das dann nicht sogar gleichsetzen? Und wie sieht es aus mit zeugungsunfähigen, die sich ein Kind wünschen (und bei denen beste Rahmenbedingungen herrschen)?
Müsste sich da nicht jeder, ob leibliche Eltern oder Adoptionsbewerber, fragen, ob nicht die jeweilige Alternative doch besser für das Kind wäre? Oder im Falle der leiblichen Eltern, ob dem Kind wirklich beste "Bedingungen" gegeben werden können?
Der Begriff "Kindeswohl" kann nicht mal vom Gesetzgeber abschließend definiert werden. Was sind denn die besten Rahmenbedingungen für ein Kind? Ein Haus, ein Garten, viel Geld? Oder ist es die Liebe, die Fürsorge, der Respekt und die Zeit? Hier gehen die Meinungen ja schon auseinander.
Weder noch, würde ich sagen. Oder besser gesagt: Etwas von allem.
Gut, Haus und Garten kann man hier wohl noch am ehesten ausnehmen. Wichtig sind auf der einen Seite Liebe, Fürsorge usw., klar. Ohne diese Dinge muss doch so ein "kleines Ding" innerlich total verhärten und so würde man sich auf längere Sicht eine Generation von kalten Egoisten "heranzüchten", die dieses an ihre Kinder (so sie denn welche haben wollen) weitergeben und so weiter. Ohne solche "immateriellen Werte" geht es also nicht, solche sollten aber alle Eltern ihren Kindern vermitteln können (ob das so ist oder nicht, kann ich nicht belegen. Das sagt mir persönlich mein "gesunder Menschenverstand").
Wenn es jetzt aber an finanziellen Mitteln fehlt, schadet das dem Kind aber auch. Im Normalfall scheint es ja zumindest momentan noch so zu sein, daß der Weg eines Kindes aus ärmeren/armen Verhältnissen mehr oder weniger vorgezeichnet ist: Kein Geld -> schlechte Schulbildung -> schlechte Ausbildung -> schlechter/gar kein Job -> kein Geld.
Klar, kein Kind wird "arm und dumm" geboren, aber Armut zieht meistens Armut und Dummheit zieht meistens Dummheit nach sich. Ist nicht böse oder abwertend gemeint, aber man ist ja teilweise spätestens auf dem Arbeitsmarkt schon unten durch, nur weil man in einem Stadtteil mit schlechtem Image großgeworden ist und/oder wohnt bzw. eventuell die "falsche" Schule besucht hat (was man natürlich weder Eltern noch Kindern zum Vorwurf machen kann).
Eine greif- und brauchbare Definition wäre wohl in etwa, daß sich das Kindeswohl daran bemisst, daß dem Kind die besten Entwicklungs- und Entfaltungsmöglichkeiten geboten werden. Dazu gehört, daß dem Kind Aufmerksamkeit, Liebe und Respekt entgegengebracht wird. Förderung der jeweiligen Interessen muss gegeben sein (Musik, Sportverein usw.). Daneben sollen dem Kind entsprechend seines Entwicklungsstandes "Normen und Werte" beigebracht werden, ohne die ein Zusammenleben in Familie und Gesellschaft nicht möglich sind. Außerdem muss dem Kind auch noch die allerbeste Bildung (Schule und Beruf) zur Verfügung stehen.
Zum Punkt "Bildung" noch eben: Hier muss das Kind ab einen bestimmten Zeitpunkt (natürlich nicht schon in der 4. Klasse oder so) sagen dürfen, was es will und muss auf diesem Weg alle Unterstützung der Eltern bekommen, unabhängig von deren Plänen oder Wünschen.
Vielleicht beschreibe ich hier einen Idealzustand, den es nicht gibt (sehr wahrscheinlich sogar), aber nichts weniger erwarte ich eigentlich für "unseren" Nachwuchs.
Zitat Und wie gesagt ich bin nicht dagegen, dass ein Kind in eine andere Familie kommt, wenn es nicht anders geht!
War jetzt auch nicht explizit an dich gerichtet, eher so an alle Schreiberlinge hier und ich hoffe, daß auch nicht nur du das gelesen hast ;-)