Also, ich muss sagen, dass hier sehr viele einfach nur das eine Kind "sehen". Und glauben es sei "alleine". Vieleicht möchte das Kind einfach nur in seinem Herkunftsland bleiben und nicht dises schwere Verlusttrauma durchmachen. Ich meine das Leben ist schon so nicht einfach. Muss man da einem Kind ungefragt, noch die Bürde eines Auslandsadoptionsstatus "aufdrängen"?
Und das andere Thema: Deutschland vs. Südamerika, da gehe ich jetzt nicht weiter drauf ein.
Wer bis jetzt geglaubt hat, dass Auslandsadoption etwas "freundliches- friedliches-willkommenes" ist, der dürfte endlich gemerkt haben, dass das nicht so ist und auch nicht sein kann!
Ich habe es immer wieder gesagt, Auslandsadoption an sich IST nichts wohlgesonnenes, friedliches oder schönes. Ich spürte das schon als Kind. Und jetzt noch mehr.
Das mag ja sein,dass du das so spürst. Es gibt aber eben auch andere,die das so nicht spüren. Man kann bei keiner Adoption von sich auf andere schliessen!
Maus, das Verlusttrauma hatten unsere Kinder bereits lange vor der Adoption. Im Heim dürften allerdings durch Misshandlung und Missachtung der Kinder- und Menschenrechte noch einige Traumata hinzugekommen sein.
Ich darf aber auf andere schliessen! Wenn es um Auslandsadoption geht.
Aber ist da eine Adoption in ein fremdes Land wirklich viel besser? Das Kind scheint ja schon sehr geschädigt zu sein. Und dann noch diese Belastung von der Adoption.
Schaut doch einmal nach Russland, die Regierung dort verbietet das Russchische Kinder ins Ausland vermittelt werden dürfen! Ich finde das ist auch gut so, schliesslich geht es in erster Linie um das "Kindeswohl"! In der Schweiz sind die Auslandsadoptionen rückläufig. Ich habe Chilenische Freunde in der Schweiz, die habe berichtet, wie hoch der Aufwand sein ein Kind aus dem Ausland zu adoptieren. Meine Frau ist ebenfalls unter uminösen Umständen adoptiert worden, ich sehe jeden Tag wie sehr sie leidet. Diese Ungewissheit der Herkunft, der Familie und der Umstände wie sie nach Deutschland kam. Ich habe es immer gesehen, diesen Zwiespalt zwischen hier und da den sie erdulden muss, nur weil Menschen meinten ein Statussymbol zu haben " und als nichts anderes gelten diese Kinder"! Wenn mir jemand sagt, er wollte gutes tun dann ist er nicht zu sich selbst ehrlich. Hier geht es immer nur um den Schein nach außen "schaut der hat einem armen Kind aus dem armen Teil der Welt geholt" und nun darf es auf ewig dankbar sein. Wenn es nicht aus Deutschland kommt "egal was auch immer" dann ist immer schlecht oder arm"!
Solange die Menschen in der Welt weniger besitzen wie wir Westeuropäer, sind wir der Meinung, wir können uns alles erlauben und kaufen. Ich möchte nicht wissen, wie wir in der Welt gesehen werden. Keiner von uns hat auch nur annähernd das Recht, ein Kind aus dem Ausland zu ENTFÜHREN, den für mich ist das nicht anderes. Schaut in die leidgeplagenten Gesichter der Kinder, schaut hinter die Maske die sie aufhaben um euch zu gefallen, dann seht ihr wie sehr sie wirklich leiden. Wenn man nicht in Lage ist hinter die Maske zu schauen, wird das Kind eines Tages zugrunde gehen.
die Aussage, dass Russland nicht mehr ins Ausland adoptieren lässt, stimmt meines Wissens nicht. Sie haben die Adoptionen in die USA gestoppt. Und das war ein reines Politikum und hatte mit Adoptionen an sich überhaupt nichts zu tun. Es war ein reiner Vergeltungsschlag, weil die Amerikaner keine Russen mehr ins Land lassen, die im Verdacht stehen, die Menschenrechte zu verletzen. Das ging landauf landab durch die Medien.
Im Übrigen nenne mir bitte Adoptiveltern von Kindern aus dem Ausland, die hier schreiben, humanitäre Hilfe leisten zu wollen. Soweit ich die Artikel lese, schreiben alle, dass sie sich Kinder wünschen und aus diesen Gründen im Ausland adoptieren.
Hallo Maus, es ist überhaupt keine Diskussionsgrundlage, wenn du nur von dir auf andere schließen kannst. Das empfinde ich als Egoismus pur. Stellt euch doch bitte meine ältere Tochter vor, wenn sie zufällig in diesem Forum lesen würde. Sie hat so Schlimmes erlebt, sie erinnert sich daran, weil sie zum Zeitpunkt der Adoption alt genug war. Sie will momentan nichts mit ihrer Heimat zu tun haben. Ich weiß, dass sich das ändern kann, aber das ist ihre Entscheidung!!! Und die muss nun hier lesen, sie habe so große Probleme, dass sie lieber in ihrem Land verrecken soll, als hier sprechen, lesen und schreiben zu lernen und Familienleben, das Gefühl von Nähe und Geborgenheit. Sorry, da komm ich nicht mehr mit.
Ich kenne einige vor allem suedamerikanische Adoptivkinder, die gewaltsam in deutsche Formen gepruegelt wurden. Ich gehoere mit dazu. Es scheint viele Adoptiveltern zu geben, die danach handeln. Ich sage nicht, dass alle so sind. Aber viele sind einfach heillos ueberfordert von den ach so huebsch anzusehenden Kindern, in denen aber eine grosse Portion Sturheit, Temperament, manchmal auch unangepasste Froehlichkeit stecken kann. Die Dinge, die wir von unseren genetischen Eltern in die Wiege gelegt bekommen haben und die einfach in uns stecken. Um ein Kind derart zu wandeln, dass es sich ohne Proteste die deutschen Eigenarten aneignet, muss es zuerst gebrochen werden. Das passiert leider nicht selten und es schaedigt enorm. Warum ist es denn so dass die psychischen Krankheiten bei Adoptivkinder vermehrt vorkommen? Warum ist bei Adoptivkindern die Selbstmordrate hoeher? Sicher spielt die fruehe Trennung von der Bezugsperson auch eine gewichtige Rolle, aber nicht nur.Adoptieveltern haben durchaus die Moeglichkeit mit viel Liebe und Verstaendnis einiges wieder ertraeglich zu machen. Das faellt aber einigen deutlich schwerer, wenn das Kind temperamentvoller ist, was hier in Deutschland schon oft als "frech" oder "schwierig" bezeichnet wird. Daher befuerworte ich schon eher, dass Kinder in dem Land bleiben sollten, wo ihre Wurzeln sind und wenn man helfen moechte, sich dort anderweitig betaetigt. Obwohl ich selbst aus Chile adoptiert wuerde, wuerde ich kein gebuertiges Kind aus Chile adoptieren. Ich wuesste welches Leid es hier zu ertragen haette und ich weiss, dass mein Heimatland sich so gut wie moeglich um diese Kinder kuemmern.
Und warum hilfst du nicht vor Ort der Familie und dem Kind?
Schau, ich als adoptierter Mensch habe hier so viel Negatives erlebt. Es fällt mir sehr schwer etwas zu Glauben. Nie kam Jemand, der sagte: So und so war es damals bei der Adoption. Wenn einem so viel und immer und immer wieder verschwiegen wird. Wenn einem nicht die ganze Wahrheit gesagt wird. Dann fällt es mir schwer etwas zu glauben. Oder zu Vertrauen.
Zitat von MausUnd warum hilfst du nicht vor Ort der Familie und dem Kind?
Wenn du genauer lesen würdest und nicht nur das,was du lesen willst,dann wüsstest du,dass die Kinder von Chakimaus in einem HEIM aufgewachsen sind. Welche Familie sollte sie denn unterstützen? Das Heim,wo die KInder schlimmes erlebt haben?
Zitat von Chakimaus Und die muss nun hier lesen, sie habe so große Probleme, dass sie lieber in ihrem Land verrecken soll, als hier sprechen, lesen und schreiben zu lernen und Familienleben, das Gefühl von Nähe und Geborgenheit.
Niemand hier setzt sich dafuer ein, dass sie "lieber in ihrem Land verrecken" soll. Niemand will es, niemand fordert es, niemand behauptet es.
Das ist das Problem. Anstatt sich ernsthaft mit der Problematik auseinander zu setzen, machst du mit so einer unmenschlichen Unterstellung (!) einen Rundumschlag der ganz an der Sache vorbei geht.
Bekanntlich empfinden ja Babys bereits im Mutterbauch Stimmungen und Schwankungen. Das heisst, es unterliegt als Ungeborenes dem Wesen und der Lebensform der Mutter und wird bereits jetzt durch sie geformt.
Dass ein Mensch in Suedamerika andere Praegungungen bekommt, asls ein z.B. in Deutshcland geborenes Kind, und zwar noch vor der Geburt, liegt auf der Hand Diese neugeborene Wesen unteriegt einem ganz spezifischem Kulturkreis.
In diesem Zusammenhang moechte ich an das Unbewuste erinnern, das in jedem Menschen wirkt und formt.
Der Kulturkreis der Mutter hat also das Ungeborene bereits beeinflusst. Diese Beeinflussung bleibt fuer "ewig" im Menschen.
Ein herausreisen aus dem Kulturkreis widerspricht uebrigens auch der Praeambel der UNESCO und der Menschenrechte auf kulturelle Identitaet.
Diese beiden Aspekte werden z.B. bei Auslandsadoptionen schlicht ignoriert. Kultur und kulturelle Identitaet gibts nur fuer Adoptionseltern?
Darum also geht es. Nicht ums verrecken in der Gosse, wie du aufgebracht mutmasst, sondern um das Recht auf ein Leben und eine Identitaet im eigenen Kulturkreis.
Niemand von aussen hat das Recht zu bestimmen was fuer so ein Wesen "besser" waere. So ist man mit den Indios umgegangen (sie wurden als unmuendig erklaert und wir Europaeer wussten es besser was gut fuer sie ist) und so machen "wir" es mit Kindern aus anderen Kulturkreisen.
Und, oft genug jetzt gesagt, aber immer wieder ignoriert, weils unangenehm zu sein scheint:
Genau das wird hier staendig propagiert: wir wissen besser was fuer den Menschen in Russland, Vietnam, Columbia, Sudan ect. pp. gut ist und diese Menschen sollen gefaelligst uns Dankbar sein.
Wenn man ehrlich ist, sagt man: ich weiss was alleine fuer mich gut ist. Nur fuer mich. Und niemals fuer andere, egal welchen Lebensalters.
Die kulturelle Identitaet und der eigene Kulturkreis ist den Verfassern der Menschenrechte derart wichtig gewesen, dass sie diese Forderungen in die allgemeinen Erklaerungen der Menschenrechte mit aufgenommen haben.
Jetz sag keine, so eine Baby merkt das doch gar nicht. Das Unbewusste merkt es. Nicht umsonst haben Dichter und Maler Zugang zu ihren unbewussten Stroemungen. Und irgendwann bricht es bei diesem Menschen durch, der mal Baby war und heute Erwachsener ist.
Gut,dann lässt man diese Kinder am besten bis zu deren 18.Lebensjahr im Heim. Denn da können sie in ihrem Land bleiben. Völlig egal,in welchem Zustand die Kinder dann sind.
Zitat von KäferGut,dann lässt man diese Kinder am besten bis zu deren 18.Lebensjahr im Heim. Denn da können sie in ihrem Land bleiben. Völlig egal,in welchem Zustand die Kinder dann sind.
Wieso gibt es fuer dich nur zwei Extreme und nichts dazwischen?