klar bist du anders als deine Adoptiveltern. Genetisch hast du nichts von ihnen. Ich verstehe alle, die das bedauern, aber ich finde es toll, dass du dich trotzdem wohl fühlst. Scheinbar haben dich deine Eltern auch mit deinem Anders Sein akzeptiert und dich du selbst sein lassen.
Andererseits war ich als leibliches Kind auch nicht immer konform mit der Meinung meiner Eltern. Irgendwann begann ich mich z.B. maßgeblich in Glaubensfragen anders zu entwickeln, als sie es sich vielleicht für mich vorgestellt hätten. Ich denke, dass das Geheimnis für eine gute Beziehung Zusammenlebender darin besteht, dass man auch die Andersartigkeit und unterschiedlichen Meinungen der anderen stehen lässt.
Das Heim unserer Kinder war sehr schlecht, nicht äußerlich. Wenn du Interesse hast, erzähle ich dir gern mehr, aber per PN.
Willst du wieder, dass alle sagen: "ja Adoption ist doch viel besser als ein Heim."?
Auch wenn deine Tochter in einem schlechten Heim war, rechtfertigt das noch lange keine Auslandsadoption! Sowieso nicht so, wie sie rechtlich praktiziert wird! Das ihr so auf das Kind fixiert seid.
Maus, ich habe hier schon so oft vom Heim meiner Kinder und den Zuständen geschrieben, dass ich davon ausgehe, du hast meine Postings nicht gelesen. Such einfach in alten Beiträgen.
Lass gut sein, Maus, wir kommen nicht auf einen Nenner. Und wenn du dir das Heim meiner Kinder schönreden willst, dann kann ich da auch nichts machen.
Es ist immer Ansichtssache. Du stellst dich höher gegenüber einem Heim, dass möglicherweise gar nicht so schlecht ist. Und hör doch auf, ich war selbst in einem Heim. Klar gab es Sachen, die nicht vergleichbar sind mit der Schweiz. Aber ich wäre lieber dort geblieben. Das ist einfach meine Meinung.
Weils im Heim so toll ist, haben sich ja auch die beiden Adoptivkinder einer guten Freundin von zwei vernachlässigten, verschreckten, ernsten Mäuschen zu zwei fröhlichen, zugewandten und bildschönen Mädchen entwickelt.
Ich stelle die gute Freundin auf alle Fälle über das Heim, aus dem die beiden Mädchen kommen.
Zitat von MausWas heisst für dich ein sehr schlechtes Heim?
Willst du wieder, dass alle sagen: "ja Adoption ist doch viel besser als ein Heim."?
Auch wenn deine Tochter in einem schlechten Heim war, rechtfertigt das noch lange keine Auslandsadoption! Sowieso nicht so, wie sie rechtlich praktiziert wird! Das ihr so auf das Kind fixiert seid.
"ja Adoption ist doch viel besser als ein Heim."?
Ich glaube das ist mit einer der gängigsten Sätze, die ein Adoptivkind von außenstehenden, oder auch von seinen Adoptiveltern zu hören bekommt. Wobei ich der Ansicht bin, das keines der Adoptivkinder irgendwen gebeten hat einen aufzunehmen, geschweige denn wie ein verlassener Köter am Straßenrand mit nem Pappschild um Hals saß. Deswegen zieht der Satz bei mir schon lange nicht mehr. Ich schließe mich Maus Aussage an, sie wäre lieber in dem Heim geblieben. Geht mir genauso. Dankbar darüber, dass mich irgendwelche reichen Europäer gekauft haben bin ich keineswegs!
Wenn ich Beiträge wie die von Maus und Senah lese, bestürzt es mich immer wieder, es wurde ein Verbrechen an euch begangen! Wer richtet die Schuldigen?
Es wäre gut, wenn gerade Adoptivbewerber aber auch Adoptiveltern, die sich noch nicht vorstellen können welche Schäden sie durch das Inkognito mitverursachen, solche Nachrichten lesen würden.
Pah, im Heim wird man natürlich nur vernachlässigt!
Das stimmt so nicht! ICH WURDE INNERHALB DER ADOPTIVFAMILIE ZU WENIG BEACHTED, MEINE BEDÜRFNISSE VERNACHLÄSSIGT und ich wurde permanent zum Schweigen gebracht!
ICH möchte einfach nicht, dass das andere Kinder auch erleben müssen. Zuerst kommt man ins Heim, dann musste ich dort auch wieder alles aufgeben! FAMILIE ist längst nicht das BESTE, das GRÖSSTE!
Zitat von MausPah, im Heim wird man natürlich nur vernachlässigt!
Das stimmt so nicht! ICH WURDE INNERHALB DER ADOPTIVFAMILIE ZU WENIG BEACHTED, MEINE BEDÜRFNISSE VERNACHLÄSSIGT und ich wurde permanent zum Schweigen gebracht!
ICH möchte einfach nicht, dass das andere Kinder auch erleben müssen. Zuerst kommt man ins Heim, dann musste ich dort auch wieder alles aufgeben! FAMILIE ist längst nicht das BESTE, das GRÖSSTE!
So interpretierte ich das auch, Maus, dass du quasi vom Regen in die Traufe kamst. Und nicht möchtest, dass das anderen Kindern passiert.
Nur gibt es halt auch andere Fälle, wo sich die Adoptionsfamilie das Kind unterstützt, hört und beachtet. Es tut mir wirklich leid, dass dir das nicht gegönnt wurde.
P.S.: ich wurde in meiner leiblichen Familie zu wenig beachtet, meine Bedürfnisse vernachlässigt und ich wurde permanent zum Schweigen gebracht. Ein kleines Stück kann ich dir also folgen.
Hm, es gibt nichts in der Gesellschaft was es nicht gibt. Eine Freundin von mir liess sich im Alter von 21 Jahren adoptieren, weil sie von ihrer leiblichen Mutter derart misshandelt wurde bis hin zu sexuellem Missbrauch, dass die Psychologin, bei der sie um Behandlung nachsuchte, die Bedingung stellte sich von ihrer Herkunftsfamilie total zu trennen. Anders wäre jede Therapie von vorne herein zum Scheitern verurteilt gewesen. Die Adoption war ihre Rettung, ihre Adoptivmutter war nicht verheiratet. Es muss eine wundervolle Frau gewesen sein.
Das Grundproblem in Waisenhäuser ist die fehlende menschliche Wärme.
Beispiel Russland:
Zitat:
"Doch zumindest ein Grund für die Probleme der Kinder sind die fehlerhaften Erziehungspraktiken in russischen Waisenhäusern. Diese Einrichtungen haben einen medizinischen Ansatz zur Kindererziehung, wie er in den Vereinigten Staaten vor Jahrzehnten verbreitet war, bevor die entscheidende Bedeutung der Bindung des Kindes an seine Bezugsperson anerkannt war und bevor bekannt war, wie schädlich Waisenhäuser sein können. Richard Moriarty, ein Kinderarzt und Experte für internationale Adoptionen, reiste vor kurzem in ein Waisenhaus in der russischen Provinz Pskow, wo er eine merkwürdige Szene miterlebe. Mehr als ein Dutzend Säuglinge lagen fest eingewickelt in Decken und wurden von den Mitarbeitern durch eine Reihe von Glasfenstern beobachtet. Der Raum war zu warm und unheimlich still, da keines der Babys sich anstrenge, sich irgendwie zu äußern. Gelegentlich wurden mit den Säuglingen Spaziergänge im Kinderwagen unternommen, aber selbst dann wurden sie so in den Kinderwagen gelegt, dass sie von der Person wegschauten, die die Wagen schoben. Das Personal nahm fast nie ein Kind in den Arm oder liebkoste es. "Sie wollten nicht, dass die Kinder eine Bindung zu ihnen aufbauten“. Das Problem war nicht, dass die Kinder vernachlässigt wurden: Sie waren penibel sauber, gut gepflegt und gut genährt. Das Problem war, dass sie eines normalen menschlichen Kontakts beraubt wurden."