Allen, die hier so großspurig schreiben, Heime seien nicht so schlimm, bitte ich, unter "Chakimaus" und "Heim" hier zu suchen. Da habe ich schon X mal geschrieben, was wir erlebt haben. Schade, dass von einigen Teilnehmern, die teilweise schon lange hier sind, so einseitig gelesen wird.
ich glaube, das das Heim unserer Tochter kein schlimmes Heim im Vergleich zu anderen Heimen war, erlebe aber auch die enorme Entwicklung unserer Tochter seitdem sie eben nicht mehr im Heim ist. Von daher tue ich mich ebenfalls schwer damit, zu sagen, dass es im Heim auf jeden Fall besser gewesen wäre.
Maus schreibt aber ausdrücklich, dass das Heim ein Ort war an dem sie sich wohler gefühlt hat als bei ihren Adoeltern, das ist schlimm, denn man kann sich vorstellen wie sie bei und unter ihren Adoeltern wohl gelitten haben muss.
Maus ist nach meinem Wissen die Einzige, die "großspurig" geschrieben hat, dass Heime FÜR SIE nicht so schlimm sind und kann man das nicht wenigstens respetkieren?
Zitat von berlinGräuther, bildhübsch wären die Mädchen aber auch ohne deine Freundin geworden...... lg berlin
Das ist eine Aussage, die nicht zutrifft. Haare wachsen nur, wenn man nicht den ganzen Tag liegen muss und wenn man sie wäscht. Zähne nur, wenn man sie pflegt und mit Vitaminen oder Nährstoffen versorgt. Nur damit ihr mal eine kleine Vorstellung von dem habt, was es noch so auf der Welt gibt.
Senahs Bemerkung, ihr Schlusssatz geht auch in die Richtung.
Warum könnt ihr nicht akzeptieren, dass Heim im Einzelfall schlecht ist? Besonders wenn die eine Tochter alt genug ist, sich zu erinnern, zu erzählen, zu bewerten, zu vergleichen.
Ich hoffe, dass meine Tochter stabil genug sein wird, wenn sie hier liest, dass Heime nicht so schlimm sind.
Chakimaus, wo genau ist jetzt dein Problem? Warum kannst du nicht einfach akzeptieren, dass das Heim schön war in dem ich in meiner Heimat war? Warum sollte ich sagen, es war scheiße, grauenvoll, menschenverachtend, wenn es gar nicht die Wahrheit ist? Und ich sprach lediglich aus MEINEN Erfahrungen und habe mich auf KEINE weiteren Heime bezogen. Wieso sollte ich auch. Weil dein Adoptivkind schlechte Erfahrungen gesammelt hat, heißt es nicht das alle Heime auf der ganzen Welt aus den man Kinder adoptiert hat so sind, wo du dein Kind weg hast. Und das ich nicht dankbar darüber bin, dass mich irgendwelche reichen adoptiert haben liegt wohl daran, dass es mir vor der Ado besser ging, als die Zeit bei denen.
Ich denke einfach, dass dieses Heim Argument missbraucht wird um Auslandsadoptionen zu befürworten oder gar rechtfertigen. Anstatt das man ein paar Jahre warten würde, bis das Kind selbst entscheiden kann, ob es ins Ausland will oder nicht!
Aber es wird lieber voreilig gehandelt. Lieber alles über den Haufen geschmissen, an was man sich gewöhnt hatte. Lieber ein lebendiges Kind aus seinem gewohnten Umfeld entfernen. Und dann sagen, man hätte es gerettet vor diesen Zuständen. Das ist es, was mich stört! Dabei ist es das Leben des Kindes und sein Schicksal in einem gewissen Mass.
Zitat von Maus Anstatt das man ein paar Jahre warten würde, bis das Kind selbst entscheiden kann, ob es ins Ausland will oder nicht!
Wenn es die Tragweite seiner Entscheidung wirklich versteht, dann ist es meist schon fast "zu spät" für eine Auslandsadoption, denn es muss sich dann ja an ganz andere Sitten gewöhnen, andere Menschen und eine andere Sprache erlernen (etc). Auslandsadoption käme dann ganz sicher nicht mehr in Frage.
als adoptionsbewerber, der sich natürlich viel mit dem thema auslandsadoption beschäftigt, machen mich eure worte, maus und senah, natürlich nachdenklich. natürlich wäre es irgendwie ein interessanter gedanke, dass ein kind selbst entscheiden kann, wenn es alt genug ist. aber wann wäre das? und was, wenn es ein gesetz gäbe, dass auslandsadoption erst dann zuließe, wenn ein kind mit...sagen wir mal 10 jahren (einfach um mal eine zahl zu nennen) der ado zustimmt? was wäre dann mit all den kindern, die tatsächlich leiden unter ihrer situation im heim? ich finde, das ist eine sehr komplizierte geschichte, und das ganze thema adoption muss sehr diffenrenziert betrachtet werden. es gibt zweifesohne fälle, bei denen sehr viel oder auch alles schief gelaufen ist, bei denen die kinder unter der situation leiden mussten. wohlbemerkt, auch ich habe unter meinen eltern gelitten. wenn ich die wahl gehabt hätte, mit 16 jahren in ein heim zu gehen, ich hätte es vielleicht tatsächlich gemacht. jedes kind, das geboren wird, wird hilflos in irgendeine situation, in irgendeine familie hineingeboren. es kann in einem heim leben und dort rein theoretisch glücklich sein, und es kann in einer gut situierten, sozial angesehenen, nach außen perfekten familie auf die welt kommen und totunglücklich sein. man weiß es nicht. wenn es tatsächlich so ist, dass ein kind aus dem ausland, das sich in seiner situation wohl fühlt, herausgerissen wird und nach deutschland "zwangsverfrachtet" (ich benutze absichtlich diese drastische formulierung, weil ich es bei euch so verstanden habe) wird, dann ist das natürlich tragisch und verletzt somit die rechte des kindes. aber, was wenn es diese möglichkeit nicht gäbe und daher alle kinder, die in heimen leben würden, ihr recht (!) verlieren würden, eine eigene familie zu bekommen - selbst wenn sie deshalb ihr heimatland (was ja definitionssache ist) verlassen müssen? alleine der begriff "heim" ist ja schon sehr differenziert zu betrachten. ich kenne durch meine arbeit (sozialarbeit) einige menschen, die in heimen, waisenhäusern etc. gearbeitet haben, z.b. in ghana, rumänien und russland. die zustände in den einzelnen heimen waren dabei überhaupt nicht miteinander vergleichbar. teilweise wirklich ok, teilweise völlig katastrophal und wirklich menschenverachtend!
Eben, und das Risiko, dass etwas schief läuft ist nunmal zu gross. Denn Missbrauch und seelische Schäden sind für ein erwachsener Adoptierter Mensch im Endeffekt schlimmer oder schwieriger zu verarbeiten.
Solange nicht absolute Garantie besteht, dürfen solche Adoptionen nicht mehr durchgeführt werden. Alles Andere ist zu idealistisch und Wunschdenken- Vorstellungen.
@ Chakimaus:
Wenn deine Tochter nicht adoptiert worden wäre, kann sie also nicht wissen wie es gewesen wäre? Daher kann man nicht sagen, ein Kind würde lieber die Adoption wählen, wenn es nichts davon weiss, ist es so wie es ist.
Du hättest einem Kind auch anders helfen können. Als eine rechtliche Auslöschung der alten Person. Und immer dieser Satz, wir wollen halt eine Familie sein...
Ich weiss auch, wieso Jahre später man sich nicht mehr dafür zuständig fühlt... Es ist leicht mich zu verstossen, und nach 10 Jahren, ach wir sind dafür nicht zuständig!
Solange es so läuft, lehne ich ausländer Adoptivfamilientum ab. Ich distanziere mich von diesen falschen Spielen.
Dabei sollte man allen Grossmäuler^, die sich nicht mehr zuständig fühlen, auch eine Zwangsidentität geben und sie abblitzen lassen.
Nein im Ernst, wenn ICH nach ca. 20 Jahren komme, erwarte ich auch eine ANGEMESSENE AUSKUNFT und es ist mein VERDIENST UND MEIN RECHT!!! Aber solange, man uns nicht DANKBARKEIT und RESPEKT für diese LEISTUNG auszeichnet, bin ich gegen die totale Adoption von AUSLÄNDISCHEN Kinder!
Eben, und das Risiko, dass etwas schief läuft ist nunmal zu gross. Denn Missbrauch und seelische Schäden sind für ein erwachsener Adoptierter Mensch im Endeffekt schlimmer oder schwieriger zu verarbeiten.
Solange nicht absolute Garantie besteht, dürfen solche Adoptionen nicht mehr durchgeführt werden. Alles Andere ist zu idealistisch und Wunschdenken- Vorstellungen.
ja, und was ist mit dem risiko, dass ein kind leidet, wenn es sein halbes leben in einem heim verbringt? dass es für seine zukunft keine perspektiven hat, weil die bildung, die medizinsche versorgung und vor allem die stabilität einer familie einfach fehlen? dieses riskio besteht doch genauso und ist - zumindest meiner ansicht nach - noch viel größer. nur weil adoption schief gehen KANN, kann man doch nicht allen kindern diese möglichkeit verwehren? da bräuchte man mal statistische daten, wie es dem gros der (aus dem ausland und/oder inland) adoptierten heute geht. nur weil es sehr schief gehen kann -WIE IN JEDER ANDEREN, LEIBLICHEN FAMILIE AUCH - ist das kein grund für mich, komplett gegen adoption zu sein. es gibt alleinerziehende, die total überfordert sind - soll ich daher sagen, KEIN alleinerziehender kann ein guter elternteil sein? es gibt eltern, die bei der geburt ihrer kinder schon älter sind und dies zu problemen für das kind führt - soll ich daher sagen, ab 40 darf man keine kinder mehr bekommen? es gibt eltern, die bei der geburt ihres kindes noch sehr jung sind und dann überfordert mit der neuen situation sind - soll ich daher sagen, frauen dürfen kinder erst mit 20 bekommen? man muss das doch alles ganz individuell betrachten, den einzelfall ansehen. und nur weil es irgendwo schief gegangen ist, was mir auch aufrichtig leid tut für den betroffenen, kann ich nicht argumentieren, dass das risisko allgemein zu hoch ist und man das ganze insgesamt verbieten soll. das ganze leben ist ein einziges risiko! adoption gehört dazu, aber sie bietet auch sehr große chancen. man kann nicht von einem einzelschicksal auf die gesamtheit aller adoptionen schließen, auch wenn das einzelschicksal schlimm und leider nicht mehr revidierbar ist. ich lese hier immer wieder von menschen, denen ihre adoption eine ebensolche große chance geboten hat und die eine gute, liebevolle familie gefunden haben. was ist mit diesen fällen?
und, wie hier auch schon mal irendwo geschrieben stand - wenn es so unglaublich viele unglücklich adoptierte gäbe, würde das forum doch vermutlich überquellen. denn unglückliche, suchende und unzufriedene menschen tummeln sich grundlegend eher in foren herum als leute, die vor glück überschäumen.
maus, ich nehme deine meinung, deine geschichte sehr ernst, und es tut mir aufrichtig leid, was dir widerfahren ist. aber es ist dir widerfahren, es muss und wird nicht jedem widerfahren.
beim thema auskunft gebe ich dir völlig recht!!! übrigens, sollte ich ein ausländisches kidn adoptieren und gäbes es die möglichkeit - ich würde auf jeden fall meinem kind helfen dabei wollen, seine wurzeln zu finden. auf jeden fall!
Es muss nicht aber es kann. Und was Schicksal ist intressiert mich nicht mehr. Nur sollte man nicht rein pfuschen, ins Schicksal von ausländischen Kinder.
Und ich sage es nochmals, jeder muss irgendwann sterben.
Zitat von MausEs muss nicht aber es kann. Und was Schicksal ist intressiert mich nicht mehr. Nur sollte man nicht rein pfuschen, ins Schicksal von ausländischen Kinder.
Und ich sage es nochmals, jeder muss irgendwann sterben.
ich kann auch beim einkaufen gehen heute nachmittag von einem eiszapfen erschlagen werden. sorry, aber du bist durch deine eigene geschichte so ablehnend, da kann ich nichts anders erwidern. es tut mir sehr, sehr leid, dass du mit deiner geschichte so haderst. ich kann dir sowohl durch meine eigene familiengeschichte wie auch als durch meinen job als sozialarbeiterin sagen, dass es unmengen von menschen gibt, die eine tragische familiengeschichte haben und darunter leiden, auch wenn sie bereits erwachsen sind. ich arbeite in der beratung und werde damit tagtäglich konfrontiert. es kann überall und auf jeder ebene schief laufen. daraus lassen sich keine verallgemeinerungen ableiten.
was soll deine aussage mit dem sterben? auf was beziehst du dich? darauf, dass kinder in schlechten verhältnissen sterben könnten, oder wie? ich kann die garde nicht folgen, sorry!