Zitat von LattitiaIch gebe Nancy etwas Recht...für mich als A-Mutter und leibliche Mutter ist es fast befremdlich, wenn ich auf die Geburtstúrkunden meiner beiden Kinder schaue und diese bezüglich Eltern gleich aussehen. Gruß
Das kann ich nur bestätigen. Befremdlich ist sogar noch gelinde ausgedrückt. Es ist einfach eine Lüge. Und für Adomütter wie wir es sind (ich schliesse mal alle ein die hier schreiben), die darauf aus sind ihr Kinder offen zu erziehen und ihnen eben nichts vorzulügen.... kann es auch gar nichts anderes sein!
Ich hatte das damals auch angemerkt und Bedenken geäussert und mir wurde erklärt, das es nur zum Vorteil bzw zur Erleichterung im Alltag des Adokindes dienen soll, sich nicht immer erklären und die Familieverhältnisse fremden Menschen preisgeben zu müssen. Es sei die persönliche Geschichte die das Kind nur denen oder dann wann es selbst möchte erzählen soll.
Ich finde interessant, was Annalis schreibt. Man muss der Fairness halber natürlich ihren und Martinas Fall trennen. Ich habe keine Geburtsbescheinigung. Für mich und meinen Sohn gilt als Nachweis unserer Zusammengehörigkeit ein sogenannter beglaubigter Auszug aus dem Geburtenregister. Dieses Register ist elektronisch und hat urkundlichen Charakter, muss man wohl dazu sagen. Mir diesen Auszug geben zu lassen, wäre eine Idee, auf die ich irgendwie erst jetzt gekommen bin. Die Geburturkunde für meinen Sohn hat ja nur noch Symbolwert. Es ist menschenverachtend und die Würde der Menschen verletzend, wenn die Personen, die in der Geburtsurkunde als Eltern eingetragen sind, und die Personen, die im Personenstandsregister als Eltern eingetragen sind, nicht identisch sind und eine Schande für die Verantwortlichen. Die Naivität von Martina in allen Ehren, aber was für einen Erwachsenen selbstverständlich und spielend leicht als Lüge identifiziert und wahrgenommen wird, kann für ein Kind bitterer Ernst sein. Und, ja, ich gehe so weit, wer ein Kind trotzdem in so einer grundlegenden Sache bewusst belügt, kann meiner subjektiven Meinung nach nicht als liebevoller Erziehungsprofi durchgehen. Gruß
Danke mats für die Bestätigung des Begriffs "Lüge" in diesem Zusammenhang.
Zitat von nancyIch finde interessant, was Annalis schreibt. Man muss der Fairness halber natürlich ihren und Martinas Fall trennen. Ich habe keine Geburtsbescheinigung. Für mich und meinen Sohn gilt als Nachweis unserer Zusammengehörigkeit ein sogenannter beglaubigter Auszug aus dem Geburtenregister. Dieses Register ist elektronisch und hat urkundlichen Charakter, muss man wohl dazu sagen. Mir diesen Auszug geben zu lassen, wäre eine Idee, auf die ich irgendwie erst jetzt gekommen bin. Die Geburturkunde für meinen Sohn hat ja nur noch Symbolwert. Es ist menschenverachtend und die Würde der Menschen verletzend, wenn die Personen, die in der Geburtsurkunde als Eltern eingetragen sind, und die Personen, die im Personenstandsregister als Eltern eingetragen sind, nicht identisch sind und eine Schande für die Verantwortlichen. Die Naivität von Martina in allen Ehren, aber was für einen Erwachsenen selbstverständlich und spielend leicht als Lüge identifiziert und wahrgenommen wird, kann für ein Kind bitterer Ernst sein. Und, ja, ich gehe so weit, wer ein Kind trotzdem in so einer grundlegenden Sache bewusst belügt, kann meiner subjektiven Meinung nach nicht als liebevoller Erziehungsprofi durchgehen. Gruß
Danke mats für die Bestätigung des Begriffs "Lüge" in diesem Zusammenhang.
Ja das ist faktisch so.... dennoch belüge ich meine Kinder nicht! Sie wissen um ihre Herkunft und das ich nicht ihre Mutter bin, die sie geboren hat. Auch werden sie von uns beide Geburtsurkunden bekommen und wir werden die Fragen die sie haben beantworten. Es ist solange eine Lüge wie man nicht darüber spricht. Was ein Mensch nach aussen hin von sich preisgibt ist eine andere Sache. Und ich denke an den Schutz meiner Kinder und ihre freiwillige Entscheidung über sich zu erzählen wann und wem sie wollen.
Ich bin sprachlos. Allein schon, dass du dir seinerzeit trotz bewusster Erkenntnis den Bären hast aufbinden lassen, dass ein Kind, das bereits lesen kann, keinen Inhalt einer so schlichten Urkunde erklären könnte, ist bemerkenswert genug. Ich selbst war schon in der Grundschule vor die Aufgabe gestellt, weltpolitische Ereignisse zu erklären um verständlich zu machen, warum ich einen Akzent habe und dennoch deutscher Herkunft bin - und habe die Herausforderung gemeistert, aber "deine" Kinder brauchen dringend eine Lebenslüge, damit sie sich ja nicht eventuell als Teenager erklären müssen... Die Sturheit, mit der du, mats, meinem bereits von mehreren Adoptivmüttern verstandenen und bestätigten und wirklich eingängigen Kritikpunkt begegnest, zeugt weder von Liebe, noch von Wertschätzung deinerseits für die Kinder ihrer Eltern, deren Adoptivmutter du bist.
ist dein kind schon adoptiert oder lebt es in Adoptionspflege? Ich frage deshalb weil ich mir nicht vorstellen kann, wenn die Adoption ausgesprochen wurde das "du" da noch einen beglaubigten Auszug aus dem Geburtenregister bekommst wo dein (ehemaliges) Kind mit bei dir eingetragen ist. Denn müsste ja wenn es so wäre jede LM später dann noch anfordern können. Wenn ich da jetzt etwas nicht richtig verstanden habe lasse ich mich gerne etwas besseren belehren von dir. Was meinst du auch mit elektronischen Auszug? Bei mir sind nur meine Leiblichen Eltern und deren Eheschließung und meine Eheschließung vermerkt nicht mal meine Geschwister und meine Kinder!
Zitat von nancyIch bin sprachlos. Allein schon, dass du dir seinerzeit trotz bewusster Erkenntnis den Bären hast aufbinden lassen, dass ein Kind, das bereits lesen kann, keinen Inhalt einer so schlichten Urkunde erklären könnte, ist bemerkenswert genug. Ich selbst war schon in der Grundschule vor die Aufgabe gestellt, weltpolitische Ereignisse zu erklären um verständlich zu machen, warum ich einen Akzent habe und dennoch deutscher Herkunft bin - und habe die Herausforderung gemeistert, aber "deine" Kinder brauchen dringend eine Lebenslüge, damit sie sich ja nicht eventuell als Teenager erklären müssen... Die Sturheit, mit der du, mats, meinem bereits von mehreren Adoptivmüttern verstandenen und bestätigten und wirklich eingängigen Kritikpunkt begegnest, zeugt weder von Liebe, noch von Wertschätzung deinerseits für die Kinder ihrer Eltern, deren Adoptivmutter du bist.
und was hat das jetzt mit der Eingangsfrage wie Adoptierte zu homosexuellen Adoeltern stehen zu tun?
schön, dass du eure Erfahrungen und Eindrücke mit uns geteilt hast. Du bestätigst das, was ich mir gedacht habe und finde es wirklich schade wie so ein wertvoller Beitrag hier übergangen wird!
Mich würde interessieren ob eure Kinder oft auf Menschen gestoßen sind, die Homosexualität nicht anerkennen. Aus welchem Teil Deutschlands stammt ihr? (Himmelsrichtung reicht ja schon)
Zitat von Martina@Annalis, ja, wir bekamen eine Abstammungsurkunde für unseren Sohn, auf der waren die leiblichen Eltern vermerkt. Gleichzeitig bekamen wir eine Geburtsurkunde, die uns als Eltern aufführten (allerdings steht dort nichts von geboren oder leiblich usw., sondern nur Vater: ......... Mutter ......... Es ist anzunehmen, dass die hier posteneden Adoptierten das bestätigen können, weil sie die gleichen Urkunden erhielten.
Martina.
Also von einer Abstammungsurkunde kann ich persönlich jetzt nichts sagen, weil ich ANGEBLICH keine habe...aber mit der Geburtsurkunde das ist tatsächlich so!!
Um auf das eigentliche Thema dieses Fadens zurückzukommen (oder ist das jetzt Nancys Faden???): Ich als Adoptierte könnte es mir in der jetzigen Zeit gut vorstellen, von einem homosexuellen Paar (egal ob männlich oder weiblich) adoptiert zu sein. In der Zeit als ich geboren wurde allerdings nicht - da war Homosexualität noch strafbar. Aber leider gibt es auch in der heutigen Zeit noch sehr viel intolerante Menschen,insofern stelle ich es mir teilweise doch sehr schwierig vor. Nur wenn man berühmt ist, dann natürlich nicht
Im Falle Patrick Linders scheint das gut zu funktionieren, da der Adoptivsohn von Anfang an weibliche Bezugspersonen zur Verfügung hatte (Großmutter, Tagesmutter - eine enge persönliche Freundin Lindners). Mit dem Vorwand, dass nur Manderl und Weiberl echte Eltern sind, könnte man auch Alleinerziehenden das Sorgerecht absprechen.
Also, ich habe zunächst mal versucht, eine kleine Statistik zu machen:
Die Ausgangsfrage (, die durch die aktuelle Rechtsprechung schon zur Hälfte überholt ist) war: [size=150]
Sollte es auch gleichgeschlechtlichen Paaren gestattet sein, als Elternpaar ein Kind zu adoptieren?
Adoptierte: Pro 5 / Contra 1 Herkunftseltern(mütter): Pro 1 / Contra 3 Adoptiveltern: Pro 4 / Contra 2
Hinzu kommen 7 Teilnehmer, die gänzlich unentschieden waren bzw. keine Meinung zum Topic oder vielleicht sogar nur Meinungen zu allem anderen als dem Topic abgegeben haben.
Ich finde jedenfalls, es ist ein interessantes und lehrreiches (Zwischen)Ergebnis, auch wenn es natürlich eine zu kleine Menge ist, um es als repräsentativ zu werten. Mich interessiert eher z.B. die Verteilung zwischen den Gruppen ...
***
Ein ganz anderes Ergebnis, das mich persönlich beindruckt, ist dass die Diskussion eine interessante Wendung genommen hat (und zwar auch durch eine gewisse Entfernung vom Kerntopic, was auch fruchtbar sein kann), nämlich hin zu der Frage des informellen/wissensmäßigen Zugangs von Adoptivkindern zu ihren Herkunftseltern als Teil ihrer Identität. Deshalb finde ich die thematischen Schlenker zum Format der Geburtsurkunde, etc. durchaus nicht falsch. Für mich persönlich hat das jedenfalls schon einmal zum erneuten und weiteren Nachdenken geführt.
Zitat von Fine-fluffyHallo zusammen Ich habe lange keine so menschenverachtenden und respektlosen Beiträge mehr gelesen. Homosexuelle lieben das selbe Geschlecht und lehnen nicht das andere Geschlecht ab! Wir als Lesben haben Väter und Brüder, leben in einer gemischten Gesellschaft mit männlichen Kollegen, Nachbarn und Chefs. Unsere 4 Adoptivkinder (3 Jungs!) haben sich noch nie für ihre lesbischen Mütter geschämt oder wurden wegen uns gehänselt! Die Beiträge von Senah und Martina kommen dicht an die makellosen blonden und blauäugigen Ideologien ran! Was macht ihr bloß, wenn eure Kinder homosexuell sind? Freigeben zur Adoption, aussetzen im Wald???
Wir sind immer als lesbische Mütter zu Kindergärten und Schulen gegangen und haben uns geoutet, damit die Situation für alle klar ist und die Kinder nicht in Erklärungsnöte gelangen. Drei unserer Kinder besuchen das Gymnasium (11.,10. und 7. Klasse ), der 4. eine Gemeinschaftsschule. Die Lehrer loben unsere Kinder wegen ihres sozialen und friedfertigen Verhaltens, wir engagieren uns wie andere auch in Elternarbeit in der Schule, im Fussballverein, in der Musikschule für unsere Kinder. Zunächst sind die Menschen vorsichtig und zurückhaltend uns gegenüber- aber wenn sie merken, das wir keine Hörner haben oder 666 auf dem Kopf, dann ist alles normal- nicht besser, aber auch nicht schlechter als mit Heteros! Wir haben nicht nur zum Mitagessen und zur Übernachtung Feunde unserer Kinder bei uns, wir nehmen auch die Freundin unseres Ältesten (17 Jahre alt) mit in den Sommerurlaub. Auch unsere Kinder sind überall willkommen. Und alle kommen ohne grüne Pickel wieder unbeschadet zu ihren Eltern zurück!
Natürlich wollen wir, dass die Grünen / SPD die Wahlen gewinnen, damit wir nicht nur moralisch und sozial sondern auch endlich rechtlich gemeinsam die Sorge für unsere Kinder tragen können. Denn bisher sind wir keine Familie sondern alleinstehend mit Kind- jede ist vom Gesetzgeber nur für das selber adoptierte Kind anerkannt. Das bedeutet Nachteile bei ärztlichen Notfällen (die jeweils andere Mutter ist nicht befugt, z.B. einer Operation zuzustimmen), dem Kindergeld, der Einkommensteuerveranlagung und im Todesfall betrifft es jeweils auch das Waisengeld und die Erbschaftssteuer!
Und um noch mit einem weiteren Vorurteil aufzuräumen (Homos sind nicht beziehungsfähig): wir leben seit 32 Jahren glücklich und zufrieden zusammen, seit 17 Jahren mit 4 Adoptivkindern aus Vietnam, 3 Hunden und 7 Landschildkröten! Wer sich uns respektvoll gegenüber benehmen kann- denn das tun wir auch dem Anderen gegenüber - kann uns gerne besuchen kommen um sich zu überzeugen, dass es uns gibt- wir wohnen in Schleswig Holstein.
fine fluffy
Hallo Fine-fluffy, vielen Dank für Deinen post, den ich sehr gut und sehr hilfreich finde!
Ich kann natürlich verstehen, wenn Du Dich durch diesen thread und/oder einzelne hier geäußerte Meinungen und Standpunkte angegriffen fühlst, das kann ja naturgemäß gar nicht anders sein. Ich habe aber auch nach nochmaliger gründlicher Durchsicht keinerlei menschenverachtende oder vergleichbar inakzeptable Beiträge gefunden. Ich habe auch an mehr als einer Stelle klargestellt, was ich davon halte. Also ganz persönlich:
Für jegliches Gedankengut, dass homosexuelle Menschen gegenüber Heteros herabwürdigt, ihnen die gleichwertige Befähigung zu Kinderwunsch und Elternschaft abspricht etc. pp., ist hier keine Platz --> gehe zu: Junge Union homepage and f*** y**! So. Ich bin ja nicht umsonst selbst bei den Grünen und nicht sonstwo. Und das heißt, und auch das habe ich ebenfalls schon eingangs erwähnt, dass ich zuallererst mal ein Problem an dieser Stelle habe. Denn wenn ich einfach die guten, alten Ressentiments gegen Homosexuelle pflegen würde, wäre ich nicht hier. Ich bin hier, weil ich nun einmal adoptiert bin. Und das heißt, ich bin durch das Thema genauso betroffen und potentiell angegriffen in meiner Identität wie Du durch Deine Position in der Debattenlandschaft.
Dies ist ein heikles Thema und es ist eine schwierige Diskussion, aber wir sollten anderen nicht leichtfertig Menschenverachtung oder sonsteine Agenda unterstellen, sondern zuhören und uns ernst nehmen. Ich denke, die Mehrheit der Teilnehmer hier, wenn nicht alle, habe entschieden zu viel durchgemacht, um sich besonders zu erwärmen für die Verachtung oder Herabwürdigung anderer, sei es als einzelne oder Gruppe.
Hallo zusammen es ist wirklich schade, wie hier mit dem Thema "sollen Homosexuelle Kinder adoptieren" umgegangen wird- erst werden hier die Klischees der 50er Jahre über uns und unsere Kinder ausgeschüttet, und dann wird nur über Geburtsurkunden philosophiert. Wir haben schon auf Seite 7 auf das eigentliche Thema geantwortet- aber das ist offensichlich bei den meisten untergegangen! Entweder ist es ein Thema, oder nicht. Nochmal Senah und Martina: unsere Kinder schämen sich nicht für uns!
Liebe Guilia, wir sind immer offen mit unserer Homosexualität umgegangen, als die Kinder klein waren, haben wir uns regelmäßig mit anderen Homos und deren Kindern getroffen, damit es für die Kinder nichts besonderes ist, zwei Mütter oder zwei Väter zu haben. Natürlich wurden sie oft von Leuten gefragt, ob sie denn keinen Vater haben. Dann haben sie gesagt: "Nein, wir haben zwei Mütter." Meist war das Thema dann erledigt. Ernsthafte Anfeindungen haben weder wir, noch die Kinder erlebt. Um das Thema etwas bekannter zu machen, sind wir sogar im Fernsehen aufgetreten (Stern TV- mit Patrik Lindner zusammen) und haben zwei Reportagen über uns machen lassen ("Meine Mutter heißt Anton" und "We are Family"). Auch nach diesen Auftritten haben wir nur positives Feedback bekommen. Wir wohnen ca. 40 km nördlich von Hamburg.
Für unsere Kinder ist unser Leben völlig normal und sie verstehen garnicht, worüber sie etwas schreiben sollten-Sie haben gesagt: "Was ist das für ein Blödsinn? Sollen wir uns rechtfertigen, dass wir als Familie so wie sie ist, glücklich sind?"
Hallo Akanaut, ich fühle mich nicht angegriffen und es ist auch kein heikles Thema im Jahre 2013 mehr! Wer hier schreibt, dass sich Kinder für ihre homosexuellen Eltern schämen sollen, hat menschenverachtende Gedanken! Kinder müssen sich niemals für ihre Eltern schämen, sie haben sie sich schließlich nicht ausgesucht. Das gilt für Herkunftskinder gleichermaßen!